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Nonnen im Casino
Zwei Ordensschwestern waren jahrelang Stammgäste in der Glitzerwelt Las Vegas - auf Kosten ihrer Schule
Die Geschichte um Schwester Mary Margaret Kreuper und Schwester Lana Chang drängen den 90er-Jahre-Film »Sister Act« aus der Versenkung. Nur, dass die Nonnen in dem Klassiker mit Whoopi Goldberg allesamt andauernd wie aufgescheuchte Hühner durch die Leuchtreklamen in Las Vegas rennen. Die beiden realen Ordensschwestern dagegen waren jahrelang Stammgäste in der Glitzerwelt und bewegten sich wohl eher unauffällig. Zumindest erregte ihre Leidenschaft fürs Spiel zehn Jahre kaum Aufmerksamkeit.
Jetzt ist rausgekommen, das Geld für Poker und Black Jack aus dem Topf der St. James Catholic School im kalifornischen Torrance nahe Los Angeles kommt. Rund 500 000 Dollar (440 000 Euro) haben die beiden Ladys aus Schulgebühren und Spenden an die Schule umgeleitet auf unbenutzte Kirchenkonten und verzockt. Die besten Freundinnen arbeiteten 20 Jahre gemeinsam an der Schule: Schwester Lana Chang als Lehrerin, Schwester Mary Margaret gar 28 Jahre lang als Direktorin. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Kurztrips ins Kasino war lange bekannt. Doch allen reichte - trotz Armutsgelübde - die Geschichte von einem »reichen Onkel«.
Der Verdacht kam laut »Long Beach Press-Telegram« erst auf, nachdem Schwester Mary zu Jahresbeginn in Rente gegangen war. Eine Familie wollte eine Kopie eines alten Schecks von der Schule. Nun konnte die Nonne nicht mehr selbst eingreifen, sondern Mitarbeiter der Schule machten sich auf die Suche. Sie fanden den Scheck, stellten aber überrascht fest, dass die Summe gar nicht auf das Schulkonto geflossen war. Angegeben war ein seit Jahrzehnten unbenutztes Kirchenkonto. Andere Medien berichten, das Fehlen des Geldes sei bei einer routinemäßigen Buchprüfung entdeckt worden. Warum die beiden jahrelang unerkannt Geld unterschlagen konnten, diese Erklärung fehlt.
Die beiden Rentnerinnen bekannten sich und ließen mitteilen, dass sie ihr Verhalten zutiefst bedauern. Ob es zum Prozess kommt, ist ungewiss. Die Erzdiözese will auf eine Anzeige verzichten. Sie bat die Eltern um Gebete für die beiden Nonnen. Halleluja.
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