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Standhafter Klimaretter
Tomas Morgenstern staunt über die Anpassungsfähigkeit der Berliner Wälder
Berlin ist eine erstaunlich grüne Stadt - große und kleine Parkanlagen, Spielplätze, begrünte Innenhöfe, Friedhöfe sorgen für Oasen der Ruhe und Entspannung. Straßenbäume spenden Schatten. Vor allem ist die Bundeshauptstadt auch reich an Wäldern - fast ein Fünftel ihrer Fläche ist bewaldet. Innerhalb der Stadtgrenzen befinden sich 16 500 Hektar Wald in Landesbesitz, und im benachbarten Land Brandenburg zählt Berlin mit 12 000 Hektar zu den großen Waldbesitzern.
Die Berliner lieben vor allem ihre Erholungswälder - auch wenn der Umgang mancher Zeitgenossen mit ihnen nicht immer von angemessener Wertschätzung zeugt. Denn der Wald ist nicht nur dazu geeignet, dass man darin seine Picknickdecke ausbreitet, den Grill aufstellt oder gelegentlich Pilze sucht. Der Wald ist für Berlin vor allem eine hocheffiziente, natürliche Klimaanlage - er filtert Schadstoffe aus der Luft, speichert Kohlendioxid und gibt Sauerstoff ab, und er kühlt an heißen Tagen die Luft (man spricht von bis zu fünf Grad Celsius). Vor allem sorgen Berlins Wälder für einen stabilen Grundwasserspiegel, was enorm wichtig ist für eine Stadt, die ihr Trinkwasser ausschließlich auf dem eigenen Gebiet gewinnt.
Der Zustand der Berliner Wälder wird als stabil und durchschnittlich gut beschrieben. Dennoch machen sich die Verantwortlichen in Umweltverwaltung und Forsten zu Recht Sorgen um deren Zukunft. Zwar haben Grunewald und Co. die Wetterkapriolen der vergangenen beiden Jahre, wenn auch arg gerupft, im Ganzen recht ordentlich überstanden. Doch das waren gewiss nur Vorboten. Um die Bestände auf den einsetzenden Klimawandel besser vorzubereiten, muss der Waldumbau - weg von der vorherrschenden Kiefer, hin zu mehr beständigeren Laubbäumen - nach Kräften vorangebracht werden. Und es muss nachgepflanzt werden. Dafür werden neben Geld vor allem Mitarbeiterstellen in den Forstämtern gebraucht.
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