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Bayern stöhnt unter Schneemassen
Winterwetter fordert Todesopfer - Bahnstrecken sind gesperrt, viele Schulen dicht
München. Der Winter hat weite Teile Bayerns weiter fest im Griff. Noch immer gibt es Behinderungen auf den Straßen und beim Bahnverkehr, obwohl der Schneefall in der Nacht zum Montag etwas abflaute. Hinzu kommen Straßensperrungen wegen Lawinengefahr. Überall in den deutschen Alpen herrscht die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Für die nächsten Tage sind weitere Schneefälle angekündigt.
Im Laufe des Montags seien etwa im Landkreis Berchtesgadener Land bis zu 20 Zentimeter, im Allgäu bis zu fünf Zentimeter Neuschnee möglich, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in der Nacht. Er warnte vor Lawinen und Schneebrüchen wie herabbrechenden Ästen.
Freuen dürften sich Schulkinder im Süden Bayerns: In mehreren Landkreisen sowie in Lindau fällt am Montag an vielen Schulen der Unterricht aus. Über eine dritte Woche Weihnachtsferien können sich Schüler im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nahe München freuen: Bis einschließlich Freitag fällt an allen staatlichen Schulen der Unterricht aus. Das bestätigte eine Sprecherin des Landratsamtes am Montag. Wegen des starken Schneefalls sei es nicht gewährleistet, dass Kinder und Jugendliche sicher die Schulen erreichen, heißt es in einer Pressemitteilung. Auch im benachbarten Landkreis Miesbach sollen sämtliche Schulen die gesamte Woche geschlossen bleiben.
Behörden, Feuerwehr und Hilfskräfte wollten im Laufe des Tages vor allem versuchen, den Betrieb des öffentlichen Nah- und Regionalverkehrs wieder auf die Beine zu stellen. Wegen Bäumen, die unter der Schneelast auf die Oberleitungen gefallen waren, war es am Wochenende zu zahlreichen Ausfällen und Sperrungen gekommen.
Im oberbayerischen Wackersberg bei Bad Tölz wurde ein 44 Jahre alter Skitourengänger von herabfallenden Ästen erschlagen. Der Mann sei von einer Baumkrone getroffen worden, die unter der Schneelast abgebrochen sei, hieß es in der Nacht zum Montag von der Polizei. Er war nach Polizeiangaben alleine unterwegs. Nachfolgende Tourengänger fanden ihn und alarmierten die Einsatzkräfte. In Österreich wurden am Wochenende zwei deutsche Skifahrer von Lawinen getötet. Beide starben am Sonntag in Vorarlberg. Ein 26-Jähriger aus dem Landkreis Dachau wurde im Tiefschnee abseits der gesicherten Pisten von einer Lawine verschüttet. Er starb, obwohl er mit einem Lawinen-Airbag ausgestattet war.
Auch im Berchtesgadener Land am Teisenberg starb eine junge Frau in den Schneemassen. In Lenggries hingegen konnte ein 31-Jähriger gerettet werden. Er wurde nach Polizeiangaben am Brauneck von einer Lawine mitgerissen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte an, dass der Schneefall im Alpenraum und südlichen Alpenvorland kurzzeitig nachlassen werde. Die Lawinengefahr sank am Montag in den Allgäuer, den Ammergauer und den Werdenfelser Alpen von der zweithöchsten Stufe 4 auf 3. Auch die Unwetterwarnung wurde aufgehoben. Die Atempause wird jedoch von kurzer Dauer sein: Spätestens in der Nacht zu Mittwoch werde sich der Schneefall im Süden Bayerns wieder intensivieren, erklärte ein DWD-Meteorologe. »Die nächste Unwetterwarnung für den Alpenrand steht bevor«, sagte er. Denn das nächste Tief steht schon in den Startlöchern. dpa/nd
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