- Kommentare
- Sicherheitsleute
Der richtige Maßstab
Ines Wallrodt über gleichen Lohn für gleiche Arbeit, auch an Flughäfen
Zeigen Streiks Wirkung, ist das Geschrei immer groß. Dabei sind es seit fünf Jahren die ersten großen Arbeitsniederlegungen von Sicherheitsleuten an Flughäfen. Mehr als 1800 Tage war Ruhe. Und selbst wenn es anders wäre: Ein Streik, den niemand merkt, bringt nichts. Was wirtschaftlich nicht weh tut, hat es schwer. Kitaerzieherinnen könnten ein Lied davon singen.
Die Ausstände an deutschen Flughäfen beeinträchtigen den Flugverkehr einige Tage, die Lohnprozente am Ende dieser Tarifrunde bestimmen dagegen das Leben von 15.000 Sicherheitsleuten in den kommenden Jahren. Können sie die Mieterhöhung bezahlen? Wie hoch wird die Rente? Bleibt etwas übrig, um selbst einmal in den Urlaub zu fliegen?
Jeden Tag lesen rund 25.000 Menschen unsere Artikel im Internet, schon 2600 Digitalabonennt*innen und über 500 Online-Leser unterstützen uns regelmäßig finanziell. Das ist gut, aber da geht noch mehr! Damit wir weiterhin die Themen recherchieren können, die andere ignorieren und euch interessieren. Hier mitmachen!
Und noch etwas geht in dem Geschrei der Arbeitgeber unter: Wenn ver.di nun einheitlich 20 Euro Stundenlohn fordert, dann mag das mancherorts ein Plus von bis zu 44 Prozent sein. Kritik daran fällt jedoch auf die Kritiker zurück: Denn es verweist darauf, wie unterschiedlich die gleiche Arbeit bislang bezahlt wird.
Vor allem im Osten bekommen Kontrolleure an Flughäfen weit weniger als ihre Kollegen im Westen. Diese Ungleichheit soll nun in einem bundeseinheitlichen Tarifvertrag beendet werden. Für einige bedeutet das eine überdurschnittliche Erhöhung - aber sie haben lange genug unterdurchschnittlich verdient.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.