Kästner-Klassiker als Comic
Realistische Kinderliteratur ist heute nichts Ungewöhnliches. In den 1920er und 30er Jahren konnte man allenfalls Johanna Spyris »Heidi« und »Pommerle« der Frauenrechtlerin Magda Trott in Ansätzen modern nennen. Bis Erich Kästner das Genre aufmischte. Mögen seine Bücher aus heutiger Sicht auch etwas onkelhaft daherkommen, vermitteln sie doch immer noch auf lesenswerte Weise ein Zeitkolorit und lassen die Verhältnisse der Weimarer Republik plastisch werden.
Erwin Berner und Ingrid Kirschey-Feix (Hg.):
Eva und Erwin Strittmatter.
Du bist mein zweites Ich.
Der Briefwechsel
377 S., geb., 24 €
online: dasND.de/briefwechsel
Erwin Berner:
Erinnerungen an Schulzenhof
272 S., geb., 22,95 €
online: dasND.de/Erinnerung
Erwin Strittmatter:
Der Wundertäter.
Romantrilogie
1638 S., brosch., 36 €
online: dasND.de/Wundertaeter
Erwin Strittmatter:
Der Laden.
Romantrilogie
1535 S., brosch., 24,95 €
online: dasND.de/Laden
Erwin Strittmatter:
Pony Pedro
Eulenspiegel Kinderbuchverlag
144 S., geb., 9,99 €
online: dasND.de/PonyPedro
Alle Titel erschienen im Aufbau Verlag Berlin.
Isabel Kreitz, Jahrgang 1967, liebt die Arbeiten des Illustrators Walter Trier, dessen Name untrennbar mit den Kinderbüchern Kästners verbunden ist. Sie wagte es und erzählte vier Bände als Comic neu. Ihr Zeichenstil lehnt sich an den Triers an, wirkt aber sorgfältiger und dynamischer, ein Hauch von Hergé (»Tim und Struppi«) klingt an. Eine gelungene Adaption - völlig zu Recht erhielt Kreitz 2012 den Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comiczeichnerin. Für Eltern, die ihren Kinder über Comics den Zugang zu geschichtlichen Themen ebnen wollen, ist das ein guter Einstieg, der im besten Falle zu den vielen herausragenden Publikationen aus dem Bereich Comic und Graphic Novel leitet, die schon »aus Anstand« zu einer antifaschistischen Haltung führen, wie die nicht unbekannte Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich einst zu ihrem Werdegang bemerkte. mps
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.