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Twitterer gegen Klimaaktivistin
Die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg steht wegen Plastikmüll in der Kritik
Greta Thunberg kommt aus Schweden und ist 16 Jahre alt. Ihren ersten Auftritt als Klimaaktivistin mit internationaler medialer Aufmerksamkeit hatte sie auf dem Klimagipfel in Katowice im Dezember vorigen Jahres. Kürzlich reiste sie zum Weltwirtschaftsforum nach Davos, um dort zu sprechen und um zu verdeutlichen, dass es keinen Planet B gibt. Auf Twitter wird sie jetzt angefeindet, weil sie Bilder gepostet hat, auf denen ihr mitgebrachtes Essen in Plastikverpackungen zu sehen ist. Thunberg wird angefeindet dafür, dass sie das Asperger-Syndrom hat und dafür, dass sie die Schule schwänzt, damit sie gegen den Klimawandel protestieren kann – wie Tausende andere Schüler*innen auch. Der Hauptvorwurf: Wer Plastikverpackungen hat, ist kein echter Klimaaktivist, sondern ein Heuchler.
Allerdings ignorieren die werten Twitter-Wüteriche, dass die Plastiktüten erstens nur ein Problem unter vielen darstellen, wenn es um Klimawandel geht. Und zweitens ist sie mit dem Zug in die Schweiz gefahren und nicht wie die meisten Teilnehmer geflogen. Das ist in der Tat deutlich klimaschonender. Thunberg wird außerdem anfeindet für das Nutzen eines Smartphones, für dessen Produktionsbedingungen sie noch deutlich weniger verantwortlich ist als die weisen Herren auf Twitter, die selbst am Smartphone hängen und Thunberg diese vorwerfen. Die Thunberg-Kritiker können sich aber immerhin damit beruhigen, dass sie keine Klimaaktivisten sind.
Die junge Aktivistin scheint mehr verstanden zu haben, als diejenigen, die ihr nun erklären, dass sie ein Fall für das Jugendamt oder eine Heuchlerin sei. Sie reist nach Katowice und Davos. Also zur politischen und wirtschaftlichen Elite dieser Welt, die tatsächlich in der Lage wäre den Klimawandel zu stoppen oder zumindest deutlich zu verlangsamen. Auch, wenn diese Elite ihr nicht zuhören wird und auch keine nachhaltigen Wirtschaftskreisläufe schafft. Anstatt Thunberg hämisch zu verurteilen, sollte die volljährigen Twitterer in Erwägung ziehen, sich selbst stärker für den Planeten zu engagieren, auf dem sie leben.
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