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Trumps Einstein-Geschwätz
René Heilig über die vereinte Vertuschungskumpanei von Konzernen und Politik
Noch gibt es kein Untersuchungsergebnis zum Absturz von zwei hochmodernen Boeing-Maschinen, bei denen 346 Menschen starben. Wohl aber gibt es einen Befund zum Verhalten des Herstellers. Seit der ersten Katastrophe im Herbst vergangenen Jahres versuchte der Hightech-Konzern Boeing seinen mutmaßlichen Fehler auf herkömmliche Art und Weise zu korrigieren - durch Abwiegeln, durch Intransparenz und Verschleppung der Ermittlungen.
Dass so etwas nicht auf Dauer funktioniert, konnte man aus dem deutschen Dieselskandal lernen. Das selbstherrliche Agieren von VW und anderen Betrügern kostete die Unternehmen viele Milliarden und ramponierte das Image einer ganzen Branche. Das verhindert indessen nicht, dass Merkel & Co. sich ebenso vorsätzlich wie fortgesetzt gemeinmachen mit Profithaschern. Nicht anders agierte der US-Präsident gegenüber Boeing. Statt umgehend ein Flugverbot zu verlangen, lamentierte er, dass Fliegen »viel zu komplex« und zur Sache von Informatikern geworden sei. Trump verkündete ohne jedes Gespür für Peinlichkeit, dass er keinen »Albert Einstein« als Piloten wolle. Es wird interessant sein, ob der US-Kongress nun ebenso kompromisslos agiert, wie er es gegenüber VW tat. Dann käme nicht nur die Männerfreundschaft zwischen Trump und Boeing-Chef Muilenberg zur Sprache. Man müsste auch darüber reden, wie Wahlkampfhilfe gegen fette Rüstungsaufträge gehandelt wird.
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