Wann und wie oft den Blutdruck messen?

  • Lesedauer: 3 Min.

Ich leide unter erhöhtem Blutdruck. Mein Arzt hat mir Medikamente verschrieben und mir geraten, meinen Blutdruck zu Hause regelmäßig selbst zu messen. Ich habe mir inzwischen aus der Apotheke ein Blutdruckmessgerät besorgt. Meine Frage: Wann und wie oft soll man eigentlich den Blutdruck messen?
Marianne B., Berlin

Bluthochdruck (Hypertonie) beschreibt ein Krankheitsbild, bei dem der Druck in den Arterien aufgrund von Störungen im Hormonsystem, dem Herz-Kreislauf-System oder wegen Organschäden chronisch erhöht ist. Vor allem Menschen mit Bluthochdruck sollten unbedingt regelmäßig ihren Blutdruck messen. Ein normaler Blutdruckwert liegt bei 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck spricht man ab einem Wert von 140/90 mmHg. Höhere Werte begünstigen Schlaganfälle oder Herzinfarkte.

Neben der Blutdruckmessung beim Arzt ist es durchaus sinnvoll, die Werte zu Hause zu messen. Wird der Blutdruck ausschließlich beim Arzt gemessen, sind die Ergebnisse nicht aussagekräftig genug. Die Praxismessung findet nicht regelmäßig statt. Oft ist der Blutdruck beim Arzt zu hoch, was der Aufregung und dem Stress geschuldet ist. Für eine verlässliche Beurteilung der Situation ist daher die private Messung notwendig.

Für Messungen zu Hause können Sie ein gewöhnliches Blutdruckmessgerät aus der Apotheke verwenden. Nach der ärztlichen Diagnose sollten Sie Ihre Werte dann mehrmals ermitteln. Wie häufig man seinen Blutdruck messen sollte, hängt von der individuellen Situation ab. Während der ärztlichen Diagnosephase und zu Beginn einer medikamentösen Behandlung von Bluthochdruck sollte man die Werte dreimal am Tag ermitteln, und zwar gleich nach dem Aufstehen, mittags sowie nachmittags oder abends, denn der Blutdruck kann zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich hoch sein. Dabei muss Blutdruck immer links und rechts gemessen werden, wobei der höchste Wert wichtig ist.

Haben Sie über einen gewissen Zeitraum stabile Werte ermittelt, können Sie auch nur noch einmal täglich Ihren Blutdruck messen, aber auch dann immer noch zu verschiedenen Uhrzeiten.

Gleichen Sie Ihre zu Hause ermittelten Werte aber auch regelmäßig mit denen Ihres Arztes ab, um bei einer Hochdrucktherapie optimale Ergebnisse zu erzielen. So vergewissern Sie sich, dass Sie den Werten trauen und eventuelle Messfehler zu Hause ausschließen können.

Viele Bluthochdruck-Patienten sind übervorsichtig und wollen zwanghaft und oft ihren Blutdruck messen. Das hat jedoch eher einen negativen Effekt. Wenn Betroffene beim Messen unter Stress stehen, stellen Sie auch öfter einen erhöhten Blutdruck fest. Dies kann neuen Stress verursachen und somit den Wert verfälschen.

Neben einer ärztlichen Therapie mit Medikamenten können Sie selbst aktiv Bluthochdruck entgegenwirken, indem Sie sich gesund und ausgewogen ernähren und Sport treiben. Sicherlich wir Ihnen der Arzt eine salzarme Ernährung empfohlen haben. Noch ist zwar nicht schlüssig erforscht, ob jeder, der Bluthochdruck hat, empfindlich auf Salz reagiert. Jedoch haben Studien gezeigt, dass eine hohe Salzzufuhr auch den Blutdruck erhöht. Wer seinen Salzkonsum verringert, kann mittelfristig seinen Blutdruck senken. Das gilt sowohl für Menschen mit Bluthochdruck als auch für Menschen mit normalen Werten.

nd-ratgeberredaktion

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