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Eigentum für Arme hilft nicht

Simon Poelchau über steigende Immobilienpreise und Ungleichheit

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Gesellschaft hierzulande teilt sich in zwei Hälften: jene mit und jene ohne Immobilieneigentum. Die einen durften sich über steigende Immobilienpreise freuen. Und sie werden es die nächsten Jahre weiter machen. Schließlich ist kein Ende der Preisspirale in Sicht, wie eine Studie der Postbank zeigt. Die andere Hälfte dagegen hat ein wachsendes Problem. Denn mit den Immobilienpreisen steigen auch die Mieten.

So ist die Immobilienfrage entscheidend dafür, dass die Vermögen hierzulande besonders ungleich verteilt sind. Neuesten Zahlen der Bundesbank zufolge besitzen zum Beispiel die reichsten zehn Prozent hierzulande 55 Prozent des gesamten Nettovermögens, während es in Italien lediglich 44 und in Österreich sind. Gleichzeitig liegt das mittlere Nettovermögen von Eigentümerhaushalten in Deutschland bei stolzen 277.000 Euro, während Mieterhaushalte im Mittelwert nur 10.400 Euro auf der hohen Kante haben.

Für die herrschende Politik ist es nun verlockend zu sagen, dass die ärmere Hälfte einfach Immobilien kaufen soll, damit sie Vermögen ansammelt. Doch führt das leicht dazu, dass jene animiert werden, Wohnungen und Häuser zu kaufen, die sie sich nicht leisten können. Dies zeigt die Erfahrung aus den USA, wo 2007 die Immobilienblase platzte, Tausende überschuldete Haushalte ihre Häuser verloren - und die Ungleichheit seitdem noch weiter anstieg.

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