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Nur 80 Nazis marschieren am Hitler-Geburtstag
Ein trauriges Häuflein von 80 Neonazis marschierte durch Wuppertal. Die Polizei ging ruppig gegen Antifaschistischen vor.
Den Wahlkampfauftakt am Hitler-Geburtstag mit einem Aufmarsch begehen. Der neonazistischen Kleinstpartei »Die Rechte« ist mal wieder eine Provokation geglückt. Nun ist Wuppertal nicht Berlin und der »Führer« würde sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen, wenn er das Grüppchen von 80 Neonazis sehen könnte, die auf dem wenig prachtvollen Berliner Platz im Schatten der Schwebebahnstation stehen. Dort gibt es wenig interessantes zu hören, schon nach einer Hetzrede marschieren die Neonazis los.
Interessanter als der rechte Aufmarsch ist der Gegenprotest. Über 500 Menschen nehmen an einem antifaschistischen Ostermarsch teil, der einmal quer durch den Stadtteil Elberfeld an den Rand der Route des Aufmarsches zieht. Eigentlich wollten die Nazi-Gegner noch ein Stück weiter ziehen und eine Gedenkinstallation in Erinnerung an einen US-Soldaten enthüllen, der nach der Befreiung Wuppertals von einem Heckenschützen ermordet wurde. Dies gestattete die Polizei allerdings nur einer Kleingruppe. Antifaschisten schafften es allerdings trotzdem, die Neonazis auf weiten Teilen ihrer Route akustisch zu stören. Mehrere Versuche von Sitzblockaden wurden von der Polizei äußerst ruppig beendet.
Es ist nicht die erste Provokation der »Rechten« in diesem Wahlkampf. Auf Plakaten äußern sie, »Israel ist unser Unglück« und als Spitzenkandidatin haben sie die inhaftierte Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck aufgestellt. Es ist die erklärte Strategie der Partei, die ihr Zentrum in Dortmund hat und aus einer verbotenen Kameradschaft hervorgegangen ist, mit maximaler Provokation Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ihr Programm, die NSDAP schleichend wieder einführen. Dabei spielen sie geschickt mit Zweideutigkeiten und nutzen rechtlich aus, was möglich ist.
In Wuppertal war allerdings nur wenig für »Die Rechte« möglich. Ihre Lautsprecheranlage versagte kurz nach Beginn des Aufmarsches. Szenegrößen wie Parteigründer Christian Worch und Thomas »Steiner« Wulff, die extra aus Norddeutschland angereist waren, dürften sich mehr erhofft haben. Was aus Sicht der Neonazis allerdings zählen dürfte ist, dass sie an diesem Datum einen Aufmarsch durchführen konnten. Spaß gemacht haben dürfte es ihnen allerdings nicht.
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