Anstieg bei antisemitischen Straftaten

Laut Statistik gibt es ein Plus von 20 Prozent bei judenfeindlichen Taten / Hasskriminalität wächst

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Berlin. Die Polizei hat 2018 deutlich mehr antisemitische Straftaten registriert als im Jahr zuvor. Laut der am Dienstag in Berlin von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Bundeskriminalamtspräsident Holger Münch vorgelegten Statistik der politisch motivierten Kriminalität gab es 2018 insgesamt 1799 judenfeindliche Straftaten - ein Plus von fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1504).

Insgesamt hat der Statistik zufolge die sogenannte Hasskriminalität, die sich vorurteilsbeladen gegen bestimmte Gruppen richtet, zugenommen. 2018 gab es der Statistik zufolge in dem Bereich mehr als 8000 Taten, ein Anstieg um rund 200 Fälle. Maßgeblich verbergen sich den Angaben zufolge dahinter rassistische Straftaten (rund 7700).

Hasskriminalität ist eine Unterkategorie der Fallzahlen zur politisch motivierten Kriminalität. Die Gesamtstatistik weist für 2018 insgesamt einen leichten Rückgang aus. Als von den Behörden als links eingestufte Straftaten sind demnach um 18 Prozent auf knapp 8.000 Fälle gesunken. Extrem rechte Taten bewegten sich dagegen in gleicher Größenordnung: Im vergangenen Jahr gab es demnach 20.431 Fälle, nur rund 90 weniger als 2017. Bei rechts motivierten Gewalttaten gab es einen leichten Anstieg um gut zwei Prozent auf mehr als 1150 Fälle.

Einen Anstieg registrierte die Polizei bei Straftaten, die in Zusammenhang mit politischen Konflikten im Ausland stehen. So kam es beispielsweise nach Beginn der türkischen Militäroffensive im syrischen Afrin zu Angriffen auf mehrere Einrichtungen, die von Türkeistämmigen besucht werden.

Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich besorgt über den Anstieg judenfeindlicher Taten geäußert. »Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Enthemmung und Verrohung des gesellschaftlichen Klimas in Deutschland hatte ich mit einem Anstieg der antisemitisch motivierten Straftaten 2018 gerechnet«, sagte er. Dass der Anstieg derart hoch ausfiel, halte er jedoch für »äußerst alarmierend«, ergänzte er. Agenturen/nd

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