Umweltministerin Schulze will CO2 im Boden lagern

Nichtregierungsorganisationen kritisieren die Einsetzung unerprobter Technologien

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Berlin. Trotz Einwänden von Umweltverbänden hat sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze für die Einlagerung von Kohlendioxid (CO2) im Boden ausgesprochen. Dies könnte ihrer Ansicht nach ein Beitrag sein, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. »Diese Debatte muss sein«, sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). »Gegen die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid gab es lange Widerstand, weil sie die längere Verstromung von Kohle ermöglichen sollte. Mit dem Kohleausstieg aber hat sich dieser Einwand erledigt.«

Bereits seit Jahren wird die Einlagerung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken oder Industrie unter dem Meeresboden des Wattenmeers diskutiert und von Nichtregierungsorganisationen kritisiert.

Auch mit natürlichen Mitteln wie Aufforstung lasse sich Kohlendioxid binden, sagte Schulze weiter. »Ich warne aber vor Illusionen: Wir können gar nicht so viele Bäume pflanzen, wie wir bräuchten, um unseren heutigen CO2-Ausstoß auszugleichen«. Zugleich rief sie zur CO2-Reduktion auf: »Es ist immer besser, den Ausstoß von vornherein zu vermeiden als das CO2 hinterher mühsam wieder einzufangen, energieaufwendig weiterzuverwenden oder einzuspeichern.«

Zuvor hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die Möglichkeit der CO2-Speicherung verwiesen. Bei Umweltverbänden hatte sie damit Kritik geerntet. »Wir warnen ausdrücklich davor, gefährliche, teure und unerprobte Technologien wie die Speicherung von CO2 unter der Erde als Klimaschutz zu betrachten«, sagte etwa BUND-Chef Hubert Weiger.

Im Gesetz zur unterirdischen Speicherung des Klimakillers CO2 hält sich die Bundesregierung die Option offen, Lagerstätten vor den Küsten ohne Ländermitsprache zu errichten. Dies ist seit einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an die Grünen-Politikerin Nestle von 2011 bekannt. dpa/nd

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