Werbung

Keine Erektion für Antenne Bayern

Die Aufregung über Sarah Connors neuen Song offenbart die unterschwellige Homophobie in unserer Gesellschaft.

  • Lou Zucker
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Debatte um Sarah Connors neuen Song zeigt, wie viel es in Deutschland noch zu tun gibt, wenn es um sexuelle Aufklärung und Akzeptanz geht. Aufgrund der ersten Zeile »Vincent kriegt kein’ hoch, wenn er an Mädchen denkt« spielen ihn einige Radiosender nicht – oder nur in einer »entschärften« Version. Die Begründung von Antenne Bayerns Programmdirektorin Ina Tenz in der »Süddeutschen Zeitung«: Sie wolle mit ihrem neunjährigen Sohn nicht im Auto zwischen Schule und Gitarrenunterricht »über dieses Thema sprechen«.

Wer sich für Kinder entscheidet, sollte auch in der Lage sein, mit ihnen über Sexualität zu sprechen und sie nicht mit Capital Bra und Youporn alleine lassen. Vor allem beim Thema Homosexualität. Je weniger Scham Jugendliche in Bezug auf ihre eigene Sexualität empfinden, desto eher können sie diese auf gesunde und selbstbestimmte Weise entwickeln. Eltern, die zu verkrampft sind, um über Erektionen zu sprechen, sind da nicht gerade das beste Vorbild.

Connor hat noch nicht einmal übers Anal-Fisten gesungen, sondern einfach über Anziehung zwischen Männern. Die Aufregung darum offenbart viel von der unterschwelligen Homophobie unserer ach so toleranten Gesellschaft. In dem Lied geht es außerdem gar nicht vorrangig um ein Coming-Out, wie die meisten Medien behaupten – sondern einfach um Liebe.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.