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Protest gegen Neonazi-Treffpunkt in Leipzig

Rund 500 Menschen beteiligten sich an Demonstration gegen rechtes Kampfsportstudio auf ehemaligen KZ

  • Lesedauer: 2 Min.

Leipzig. Rund 500 Menschen haben am Samstag in Leipzig gegen einen Neonazi-Treffpunkt an einem historisch von der NS-Zeit belastetem Ort demonstriert. Der Protest richtete sich gegen die Nutzung der Kamenzer Straße 10/12 in Leipzig-Schönefeld als Szene-Treffpunkt und für Kampfsportveranstaltungen, wie die Initiatoren mitteilten. Auf dem Areal befand sich den Angaben zufolge am Ende des Zweiten Weltkrieges ein KZ-Außernlager.

Lesen Sie auch unseren Hintergrundtext: Rechter Kampfsport im einstigen KZ

Die Demonstration stand daher unter dem Motto: »Neonazitreff schließen! Gedenkort schaffen!«. Dazu aufgerufen hatte das sogenannte »Ladenschluss«-Bündnis Leipzig. Nach dessen Angaben befand sich an der Stelle vom Sommer 1944 bis zur Befreiung Leipzigs durch die amerikanische Armee im April 1945 das Außenlager »HASAG Leipzig« des KZ Buchenwald. Dort waren demnach 5.000 Frauen und Mädchen inhaftiert und mussten für die Hugo-Schneider-AG Rüstungsgüter produzieren.

Seit 2007 befinde sich das Gelände inklusive eines orginalen Gebäudes in privater Hand. Seither hätten dort wiederholt Rechtsrockkonzerte stattgefunden, ein Kampfsportverein sei ebenfalls dort ansässig. »Diese Nutzung ist für uns ein Skandal«, sagt Luca Jamblowski vom »Ladenschluss«-Bündnis: »Es kann nicht sein, dass ein Ort mit solch historischer Bedeutung als Veranstaltungs-, Lager- und Vernetzungsfläche für Neonazis, Hooligans und rechts-offene Rocker fungiert, während ein Gedenken nahezu unmöglich ist.« epd/nd

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