Werbung

Militärregierung: »Putschversuch« im Sudan vereitelt

Übergangsregierung sollte nach Angaben des Militärrats blockiert werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Khartum. Im Sudan hat die Militärregierung nach eigenen Angaben einen »Putschversuch« verhindert. Offiziere und Soldaten der Armee und der Geheimdienste hätten versucht, einen Staatsstreich zu verüben, sagte General Dschamal Omar vom Militärrat am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Die »regulären Streitkräfte« hätten das Unterfangen jedoch vereitelt. Zwölf Offiziere und vier Soldaten seien festgenommen worden. Angaben zum Zeitpunkt des Putschversuchs machte der General nicht.

Bei dem Geschehen habe es sich um den Versuch gehandelt, die vor knapp einer Woche zwischen der Militärregierung und den Demonstranten erzielte Einigung auf eine Übergangsregierung zu »blockieren«, sagte Omar. Einige der mutmaßlich an dem Staatsstreich beteiligten Offiziere und Soldaten hätten sich bereits im Ruhestand befunden. Derzeit würden die Hintermänner des Umsturzversuchs ermittelt.

Der Militärrat und die Demonstranten hatten sich vergangenen Freitag nach zähen Verhandlungen auf einen Kompromiss für die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt. Derzeit arbeiten Rechtsberater beider Seiten die Details der Einigung aus. Diese sieht vor, dass ein gemeinsamer »souveräner Rat« aus Vertretern des Militärs und der Protestbewegung gebildet werden soll. Diesem soll zunächst die Armee vorsitzen, bevor ein Oppositionsvertreter übernimmt.

Lesen sie auch zum Thema: Von Revolution, russischen Söldnern und Goldminen. Elmuntaser Ahmed über die Hintergründe und Perspektiven der Protestbewegung in Sudan.

Der Einigung waren monatelange Unruhen mit mehr als hundert Todesopfern vorausgegangen. Im Sudan hatte nach dem Sturz des langjährigen Staatschefs Omar al-Baschir im April ein Militärrat die Führung übernommen. Dieser weigerte sich in der Folge, die Macht zügig an eine zivile Regierung zu übergeben. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.