Werbung

Falsches Mantra

Simon Poelchau meint, dass Bauen allein die Wohnungskrise nicht löst

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Fragt man wirtschaftsnahe Akteure, wie die Wohnungskrise gelöst werden soll, dann hört man eigentlich nur ein Wort: Bauen, bauen, bauen! Da ist es beachtlich, dass ausgerechnet das arbeitgebernahe Institut deutschen Wirtschaft (IW) zum Schluss kommt, dass einfach nur Bauen nicht ausreicht. Laut einer Studie der Kölner Ökonomen wird nämlich am Bedarf vorbei gebaut: Auf dem Land entstehen zu viele neue Häuser, während die Bautätigkeit in den Großstädten weiterhin viel zu gering ist.

Soweit, das Bauen-Mantra wirklich in Frage zu stellen, gehen die IW-Forscher allerdings nicht. Auf dem Land sollen die Kommunen zwar ihre Flächen besser managen, und die Großstädte sollen den Nahverkehr ausbauen, damit die Leute an den billigeren Stadtrand ziehen, doch alles in allem heißt auch für das IW die Devise für die Großstädten weiterhin: Bauen! Dabei ist die angeblich zu geringe Bautätigkeit nicht der einzige Grund, warum die Mieten steigen. Sie schießen in die Höhe, weil große und kleine Akteure mit Wohnraum spekulieren. Und gebaut werden meist Luxuswohnungen, die sich Normalsterbliche nicht leisten können.

Wer die Wohnungskrise lösen will, muss sich also von der Vorstellung lösen, dass Bauen allein hilft und der Markt alles regeln wird. Denn da herrschen die Gesetze des Profits.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -