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Falsches Mantra
Simon Poelchau meint, dass Bauen allein die Wohnungskrise nicht löst
Fragt man wirtschaftsnahe Akteure, wie die Wohnungskrise gelöst werden soll, dann hört man eigentlich nur ein Wort: Bauen, bauen, bauen! Da ist es beachtlich, dass ausgerechnet das arbeitgebernahe Institut deutschen Wirtschaft (IW) zum Schluss kommt, dass einfach nur Bauen nicht ausreicht. Laut einer Studie der Kölner Ökonomen wird nämlich am Bedarf vorbei gebaut: Auf dem Land entstehen zu viele neue Häuser, während die Bautätigkeit in den Großstädten weiterhin viel zu gering ist.
Soweit, das Bauen-Mantra wirklich in Frage zu stellen, gehen die IW-Forscher allerdings nicht. Auf dem Land sollen die Kommunen zwar ihre Flächen besser managen, und die Großstädte sollen den Nahverkehr ausbauen, damit die Leute an den billigeren Stadtrand ziehen, doch alles in allem heißt auch für das IW die Devise für die Großstädten weiterhin: Bauen! Dabei ist die angeblich zu geringe Bautätigkeit nicht der einzige Grund, warum die Mieten steigen. Sie schießen in die Höhe, weil große und kleine Akteure mit Wohnraum spekulieren. Und gebaut werden meist Luxuswohnungen, die sich Normalsterbliche nicht leisten können.
Wer die Wohnungskrise lösen will, muss sich also von der Vorstellung lösen, dass Bauen allein hilft und der Markt alles regeln wird. Denn da herrschen die Gesetze des Profits.
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