Wie sich die gute alte Stoffwindel rechnet
Mit Schülerinnen und Schülern um die Wette gedacht
Der Chemnitzer Mathelehrer Thomas Jahre veröffentlicht bei www.schulmodell.eu jede Woche eine Aufgabe, die sich an Schüler sowie alle mathematisch Interessierten richtet. Der sechssprachige Newsletter hat weltweit fast 2000 Empfänger. Normalerweise übernehmen wir für »nd.Commune« die jeweilige Wochenaufgabe. In den Sommerferien ist nun allerdings Denkpause, weshalb wir hier auf das gut bestückte Archiv von www.schulmodell.eu zurückgreifen:
Bernd hat erstmals Besuch von seinem Cousin Nick. Bernds Tante Kathi, also Nicks Mutter, hat ihn mitgebracht. Nick kann noch nicht aufs Töpfchen gehen, weshalb er Windeln umhat, die Tante Kathi während des Besuches auch mal wechselt. Sie erzählt, dass Stoffwindeln angenehmer für Nick sind und auch wirtschaftlicher für sie. Letzteres interessiert Bernd besonders, und er will es genau überprüfen. Dazu holt er sich nach dem Besuch von Tante Kathi und Nick alle nötigen Daten ein:
Die Windeln selbst mussten nicht gekauft werden, denn Nick hat sie von seinem älteren Bruder. Davon benötigt er in 24 Stunden durchschnittlich sieben Stück. Eine Waschmaschinenladung fasst 23 Windeln. Das Waschmittel kostet pro Waschgang 0,07 Euro. Die Maschine verbraucht pro Waschgang 70 Liter Wasser sowie 1,1 kWh Strom. Bei den Stadtwerken hat Bernd nachgefragt, was Wasser und Strom kosten: Für 1000 Liter Trinkwasser bezahlt man 4,50 Euro und 1 kWh macht 0,17 Euro. Außerdem legt Tante Kathi immer ein Vlies in die Windel, das dann weggeworfen wird. Davon kosten 100 Stück 4,95 Euro. Sie braucht jährlich noch 25 Euro für neue Windelhöschen, weil die ab und an erneuert werden müssen, schließlich wächst Nick.
Demgegenüber entstehen bei Wegwerfwindeln folgende Kosten: Nick braucht, da diese saugstärker sind, nur sechs Stück in 24 Stunden, 70 Stück kosten 9,59 EUR. Wie viel Euro spart Tante Kathi in einem Jahr (365 Tage), wenn sie konsequent Stoffwindeln verwendet?
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