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Mehr Geld für den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria
Merkel erhöht Beitrag für Globalen Fonds um 18 Prozent / Aktionsbündnis gegen Aids fordert höhre Zahlung
Biarritz. Bis zum 26. August tagt in Frankreich die Gruppe der sieben führenden Industrieländer. Bei dem Treffen der G7 geht es auch darum, wie auf die vielfältigen globalen Herausforderungen reagiert werden kann. Die Bundeskanzlerin hat während des Gipfels die Erhöhung des Beitrags für den Globalen Fonds in Höhe von einer Milliarde Euro bekannt gegeben, was eine Erhöhung von rund 18 Prozent im Vergleich zur letzten Finanzierungsperiode darstellt.
Die drei großen Infektionskrankheiten Aids, Tuberkulose (TB) und Malaria fordern laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) auch heute noch jedes Jahr fast drei Millionen Menschenleben. Der Globale Fonds finanziert Präventions- und Behandlungsprogramme in mehr als 140 Ländern. Neben der Eindämmung der Epidemien stärkt der Globale Fonds die Gesundheitsversorgung insgesamt: Er unterstützt einkommensschwache Länder beim Aufbau nachhaltiger Gesundheitssysteme. Der an der Wirtschaftskraft gemessene faire Beitrag liegt nach Berechnungen des Aktionsbündnisses gegen Aids für Deutschland bei mindestens 1,2 Milliarden Euro.
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) begrüßt die heutige Ankündigung von Angela Merkel auf dem G7-Gipfel, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose (TB) und Malaria in den nächsten drei Jahren mit einer Milliarde Euro zu unterstützen. Die DSW-Geschäftsführerin, Renate Bähr, sagte: »Mit Angela Merkels erhöhter Zusage zeigt die Bundesregierung deutlichen politischen Willen, den drei Epidemien endlich ein Ende zu setzen. Das begrüße ich sehr!« Bähr bedauerte, dass in Afrika südlich der Sahara, nach wie vor drei Viertel der HIV-Neuinfektionen unter Teenagern Mädchen betreffen. Weiter sagte sie, dass global gesehen Aids die Todesursache Nummer eins von Frauen unter 50 sei. »Alle diese Todesfälle sind vermeidbar und dafür spielt der Globale Fonds eine Schlüsselrolle«, so die DSW-Geschäftsführerin.
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Deutschland erfüllt Zielvorgabe nicht
Gemeinsam mit neun anderen Entwicklungsorganisationen und Mitgliedern des Bundestages aus fünf Fraktionen hatte die DSW mit der Kampagne #FillUpTheFund (www.fillupthefund.de) die Bundesregierung dazu aufgerufen, den Globalen Fonds mit einem starken deutschen Beitrag zu unterstützen. Renate Bähr erklärt hierzu: »Ohne die fraktionsübergreifende starke Unterstützung für den Globalen Fonds im Bundestag wäre es nicht zu dieser lebensrettenden Zusage gekommen. Wir werden weiterhin zusammen mit anderen NGOs im Parlament für einen vollfinanzierten Globalen Fonds werben.«
Nach dem Bedarf im Verhältnis zur deutschen Wirtschaftsleistung berechnet, müsste Deutschland 1,2 Milliarden Euro für den Zeitraum zur Finanzierung beitragen. Mit der angekündigten Summe in Höhe von einer Milliarde Euro ist diese Zielmarke verfehlt worden. Schon seit Jahren hinkt die deutsche Bundesregierung ihrer finanziellen und sozialen
Verantwortung hinterher.
»Wir begrüßen die Erhöhung des Beitrags durch Bundeskanzlerin Merkel, jedoch wäre eine höhere Summe seitens Deutschlands angemessener gewesen und hätte ein gutes und starkes Zeichen an die internationale Gemeinschaft gesendet«, sagt Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS. »Der Globale Fond leistet für die Bekämpfung der drei großen Epidemien und die Stärkung der Gesundheitssysteme in vielen benachteiligten Ländern einen wesentlichen Beitrag. Dass Deutschland als eines der global finanzkräftigsten Länder dem Globalen Fonds angemessen unterstützt ist eine unserer zentralen Forderungen«, ergänzt Joachim Rüppel.
Mit den für die Arbeit des Globalen Fonds zur Verfügung gestellten Mittel, konnten bisher in mehr als 100 Ländern 27 Millionen Menschenleben gerettet werden. Gesetztes Ziel der
Wiederauffüllungskonferenz am 10. Oktober ist es, mindestens 14 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren. Dieser Betrag stellt die Mindestforderung dar, um die Arbeit des Globalen Fonds für die kommenden drei Jahre fortsetzen zu können.
Wenn dieses Ziel erreicht wird, könnten bereits bis 2023 die Sterberate durch Aids, Tuberkulose (TB) und Malaria um die Hälfte gesenkt werden. Die Neuerkrankungen und Infektionen würden um rund 40 Prozent zurückgehen. Insgesamt könnten dadurch 16 Millionen Menschenleben gerettet werden. Agenturen/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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