Anstiftung zur Vernunft

Stefan Otto hofft, dass die Politik Anreize zum umweltfreundlichen Reisen schafft

Es ist zweifellos das Verdienst von Fridays for Future, dass derzeit über die klimaschädliche Seite des Fliegens oder eine Eindämmung des Autoverkehrs diskutiert wird. Die Grünen würden sich hüten, diese Diskussion anzuführen. Längst gestatten sie den Verbrauchern, weniger streng mit sich selbst ins Gericht zu gehen. Gleichwohl argumentieren sie zu jedem nun geäußerten Vorstoß, dass er schon immer ihre Haltung war. Damit treffen sie geschickt den Zeitgeist.

Einerseits gibt es einen beachtlichen Trend zu mehr Umweltschutz. Tatsächlich erreicht die Schülerbewegung rund ein Viertel der Bevölkerung, wie eine Umfrage der ARD ergab. Trotzdem steigen noch immer die Fluggastzahlen. Zwar ist die Elektromobilität in aller Munde, aber nach wie vor ist der klobige SUV ein Verkaufsschlager. Und auch die Getränkedose feiert ein Comeback.

Viele Verbraucher leben mit einem Dilemma: Sie müssen sich häufig entscheiden, zwischen durchaus impulsiven Interessen und vernünftigem Handeln - der Umwelt zuliebe. Die Politik ist gefragt, rasche Entscheidungshilfen für den Alltag zu liefern: Was der Umwelt schadet, muss teuer sein; wer im Dienste der Umwelt handelt, sollte dagegen belohnt werden.

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