Neumodischer Schmarrn

Simon Poelchau über Alexander Dobrindts Forderung einer »Kampfpreis-Steuer« auf Tickets von Billigfliegern und den neuen CSU-Youtube-Kanal

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Was würde wohl der bayerische Überlandesvater Franz Josef Strauß zum Zustand seiner Partei sagen? Da schlägt der ehemalige Bundesverkehrsminister und jetzige CSU-Landesgruppen-Chef Alexander Dobrindt allen Ernstes eine »Kampfpreis-Steuer« auf Tickets von Billigfliegern vor, um in der laufenden Klimaschutzdebatte mal auf Grün zu machen. Das hätte es unter Strauß nicht gegeben. Schließlich wurde der Münchner Flughafen nicht ohne Grund nach ihm benannt. Der passionierte Hobbypilot hatte einst erreicht, dass auch Privatflieger steuerfrei tanken können. Irgendwelche Abgaben oder gar eine Kerosinsteuer, die das Fliegen teurer machen würden, wären für ihn reinstes Teufelszeug.

Und dann versucht sich die CSU noch mit einem eigenen Youtube-Kanal der Jugend anzubiedern. Ein Milchbubi, der noch nicht mal Bayrisch kann, macht da einen auf Rezo. Strauß hätte ihm vermutlich erst mal zehn Maß Bier eingeflößt und gezeigt, wie eine zünftige Bierzeltrede geht.

Gerade dreht sich Strauß wohl im Grabe um. Immerhin wird Dobrindts Vorschlag nicht mal von der eigenen Landesgruppe ernst genommen. Die warf ihn umgehend in den Papierkorb. Ihren Youtube-Kanal sollte sie vermutlich gleich mitentsorgen. Ist doch eh nur neumodischer Schmarrn.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.