- Politik
- Landtagswahlen
Nur in Leipzig hat die LINKE Grund zur Freude
Grüne gewinnen erstmals Direktmandate in Ostdeutschland / LINKEN-Politikerin Juliane Nagel verteidigt ihren Wahlkreis
Berlin. Bei den Wahlen in Brandenburg und Sachsen haben sich entgegen den Landestrends in mehreren Wahlkreisen die Vertreter kleinerer Parteien durchgesetzt. Die Grünen gewannen bei dem Urnengang am Sonntag ihre ersten vier Direktmandate in Ostdeutschland. In Leipzig konnten sich die LINKEN ein Direktmandat sichern. In Brandenburg setzte sich der Spitzenkandidat der Freien Wähler in seinem Wahlkreis mit den meisten Erststimmen durch.
Den Grünen-Kandidaten gelang es in Wahlkreisen in Potsdam, Leipzig und Dresden, ihre Mitbewerber hinter sich zu lassen. Die Grünen-Politikerin Marie Schäffer setzte sich im Wahlkreis Potsdam 1 knapp gegen die SPD-Landtagsabgeordnete Klara Geywitz durch, die sich gemeinsam mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz um den SPD-Vorsitz bewirbt. Schäffer erhielt 27 Prozent der Stimmen, Geywitz kam auf 26,7 Prozent. Der Unterschied betrug nur 144 Stimmen.
Im Wahlkreis Leipzig 5 gewann die Grünen-Landesvorsitzende Christin Melcher mit 29 Prozent der Stimmen und lag damit klar vor dem zweitplatzierten CDU-Kandidaten mit 20,6 Prozent. Auf Twitter bezeichnete Melcher ihr Ergebnis als »Hoffnungsschimmer« für Sachsen. Sie sei sich »der Verantwortung bewusst«. Im Wahlkreis Leipzig 4 setzte sich die Grünen-Politikerin Claudia Maicher mit 24 Prozent der Stimmen durch.
Einen Erfolg für sich verbuchen konnte in Leipzig auch die LINKE, die bei den Landtagswahlen sowohl in Brandenburg als auch in Sachsen insgesamt deutlich an Wählerzuspruch verlor. Im Wahlkreis Leipzig 2 gewann die LINKEN-Politikerin Juliane Nagel die Direktstimmen.
In Dresden konnte der Grünen-Kandidat Thomas Löser die meisten Erststimmen der Wähler auf sich vereinen und sicherte sich das Direktmandat mit 259 Stimmen Vorsprung; bei den Zweitstimmen lag aber die CDU vorn, die im Freistaat stärkste Kraft vor der AfD wurde.
In Brandenburg gewann der Spitzenkandidat der Freien Wähler, Péter Vida, das Direktmandat in seinem Wahlkreis Barnim II mit 23,8 Prozent der Erststimmen. Damit hätte die Wählervereinigung auch dann wieder in den Landtag in Potsdam einziehen können, wenn sie an der Fünfprozenthürde gescheitert wäre.
Über die Grundmandatsklausel erhalten Parteien in Brandenburg auch dann Sitze im Parlament, wenn sie mindestens ein Direktmandat gewinnen. Dadurch konnten die Freien Wähler bereits nach der Landtagswahl 2014 Abgeordnete in den Landtag entsenden, obwohl sie nur 2,7 Prozent der Wählerstimmen erhielten. Am Sonntag erreichten sie aber glatte fünf Prozent. AFP/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.