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Bundesregierung will Plastiktüten verbieten
Umweltministerium legt Gesetzentwurf zum Verbot von Plastiktüten vor / Händlern könnten bei Verstoß Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro drohen
Berlin. Die Bundesregierung will einem »Bild«-Bericht zufolge Tüten aus Plastik aus dem Einzelhandel verbannen. Der Zeitung liegt nach eigenen Angaben ein entsprechender Gesetzentwurf vor, wonach Plastiktüten nicht mehr erlaubt sein sollen, wenn diese mit Waren aus dem Geschäft befüllt werden. Händlern drohe bei Verstößen eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro.
Das Gesetz, das vom Umweltministerium zur Abstimmung an die Ressorts verschickt worden sei, könne innerhalb der ersten Jahreshälfte 2020 in Kraft treten. Dann gelte eine weitere Übergangszeit von sechs Monaten, um Restbestände abzubauen.
Eine Ausnahme bleiben dem Bericht zufolge sehr dünne Tüten, wie sie etwa an der Obsttheke verwendet werden. Ihr Verbot könnte laut dem Entwurf zu mehr Verschwendung führen. Denn Obst werde in größeren Mengen in Plastik verschweißt und vom Verbraucher häufiger weggeworfen.
2016 hatten Handel und Bundesregierung vereinbart, den Verbrauch von Plastiktüten zu senken. Seitdem gibt es in vielen Läden keine Kunststofftragetaschen mehr - oder aber sie kosten etwas.
Nach Zahlen der Bundesregierung von 2018 sind seitdem immer weniger Plastiktüten im Umlauf. Pro Kopf waren es demnach im Jahr 24 Plastiktragetaschen, 2017 waren es noch 29 Tüten. Das EU-Reduktionsziel auf höchstens 40 Tüten bis Ende 2025 hat Deutschland also schon unterboten.
Weil sich aber nicht alle Händler an den freiwilligen Verzicht hielten und davon auszugehen sei, dass »eine gewisse Anzahl von Endverbrauchern zur Zahlung des Entgelts« für Plastiktüten weiter bereit sei, ist laut Umweltministeriums eine weitere Absenkung des Verbrauchs nur durch ein Verbot zu erreichen. Agenturen/nd
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