- Kommentare
- Plastik
Praktisch und gefährlich
Ulrike Henning über die allmähliche Verfüllung des Lebens mit Plastik.
Plastik ist praktisch: Auslegware und alle möglichen Textilien daraus lassen sich einfach reinigen. Outdoor-Klamotten sind dicht und Windeln auch. Trinkflaschen zerspringen nicht beim Herunterfallen und sind leicht. Lebensmittel lassen sich damit super verpacken. Kleinste Kunststoffpartikel machen als Binde- und Füllmittel Kosmetik und Waschpulver noch nützlicher. Nicht zu vergessen das schöne bunte Spielzeug aus Plastik!
Plastik ist aber nicht nur praktisch, sondern macht sich überall dort breit, wo es gar nicht hingehört. Eben nicht nur in Fischen und am Meeresgrund oder im arktischen Eis. Die menschengemachten Kunststoffe und ihre Rückstände kehren zum Menschennachwuchs zurück. Kaum im Kita-Alter, sind die Jüngsten schon mit einer Grunddosis versehen, die in Blut- und Urinproben nachweisbar ist, und zwar nicht zu knapp.
Die Verbraucher werden mit dem Berg meist bunter und oft billiger Massenartikel allein gelassen. Was gehört warum verboten oder sollte gemieden werden? EU- und nationale Behörden lassen sich Zeit. Es dauert Jahre, bis bestimmte Stoffe vom Markt genommen werden. Einige von ihnen wirken wie Hormone, sie könnten die Fruchtbarkeit stören oder Krebs auslösen. Aber nichts genaues weiß man nicht, etwa zu Grenzwerten. Die Kunststoffe werden ja immer besser - und sie sind so praktisch!
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!