Vom Regierungschef zum Kohlelobbyisten

Der ehemalige sächsische Ministerpräsident, Stanislaw Tillich (CDU), wird Aufsichtsratschef von Mibrag

  • Lesedauer: 2 Min.

Leipzig. Der ehemalige sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat einen neuen Job. Der CDU-Politiker wird Vorsitzender des Mibrag-Aufsichtsrates, wie das Bergbau-Unternehmen am Dienstag nach einer Sitzung in Leipzig mitteilte. Damit löst der 60-Jährige den bisherigen Vorsitzenden Wilhelm Beermann ab, der dem Gremium seit 2001 vorstand. Tillich war in Sachsen unter anderem Minister für Umwelt und Landwirtschaft, Finanzminister und bis 2017 Ministerpräsident. Gemeinsam mit der Geschäftsführung soll sich Tillich dem Unternehmen zufolge künftig um energie- und klimapolitische Herausforderungen kümmern und sich für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens am Standort einsetzen.

Bei dem bevorstehenden Strukturwandel komme der Mibrag eine bedeutende Rolle zu, sagte Tillich. »Wichtig ist einerseits die Fortführung des Kerngeschäfts für die nächsten Jahre und andererseits die Suche und Ausrichtung auf neue Geschäftsfelder im Sinne einer kontinuierlichen Energieversorgung und Beschäftigung.«

Tillich trat nach dem schlechten Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl zurück. 2018 wurde er einer von mehreren Vorsitzenden der Kohle-Kommission und verhandelte in dieser Funktion den Fahrplan für den Kohleausstieg mit. Umweltverbände zweifelten Tillichs Kompetenz in Sachen Klimaschutz an und kritisierten ihn als »Kohle-Fan« und »Verhinderer« erneuerbarer Energien.

Mit 2700 Mitarbeitern gehört der Braunkohleförderer Mibrag mit Sitz in Zeitz in Sachsen-Anhalt zu den wichtigen Arbeitgebern der Region rund um Halle und Leipzig. Das Unternehmen fördert jährlich bis zu 18 Millionen Tonnen Braunkohle. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -