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Unis in Ostdeutschland sind attraktiver als im Westen
Studie: 30 Jahre nach dem Mauerfall ziehen mehr Studienanfänger von West nach Ost als umgekehrt
Wiesbaden. Rund 30 Jahre nach dem Mauerfall ist der Osten Deutschlands attraktiv für Studierende aus dem Westen. Insgesamt locken ostdeutsche Universitäten mehr Studienanfänger aus dem Westen an, als westdeutsche Hochschulen Studienanfänger aus dem Osten, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Im Sommersemester 2017 und im folgenden Wintersemester zogen 2400 mehr von Westen nach Osten als umgekehrt.
2017 war das achte Jahr in Folge, in dem mehr Studienanfänger in den Osten zogen als in den Westen. In den Jahren nach der Wende waren die Verhältnisse umgekehrt. Von 1996 bis 2009 hatte es eine Netto-Abwanderung von Studienanfängern von Ost nach West gegeben.
Gemessen an der Gesamtzahl aller Studienanfänger fallen die Wechsel von Ost nach West oder umgekehrt wenig ins Gewicht. Insgesamt begannen 2017 über 512.400 Menschen ihr Studium. Davon schrieben sich 11.200 aus dem früheren Bundesgebiet an Universitäten in den fünf ostdeutschen Bundesländern ein. 8800 weitere Menschen aus den neuen Ländern zog es in den Westen. Die große Mehrheit aller Abiturienten begann ihr Studium im selben Land, in dem sie auch ihre Hochschulreife erworben hatten. Umzüge gab es am häufigsten in benachbarte Bundesländer.
Die gesunkenen Abwanderungszahlen der Studierenden aus den neuen Ländern beeinflussen die Ost-West-Wanderung und haben zu einem Rückgang der gesamten Abwanderung aus Ostdeutschhland beigetragen. 2018 zogen 89.700 Menschen aus dem Westen nach Osten und nur 89.100 Menschen aus dem Osten in den Westen. Knapp 30 Jahre nach dem Fall der Mauer ist die Differenz von Zu- und Fortzügen nahezu ausgeglichen. 2017 gab es erstmals mehr Menschen, die vom Westen in den Osten zogen als umgekehrt.
Am Mittwoch befasst sich das Bundeskabinett mit einem Jahresbericht des Wirtschaftsministeriums zum Stand der Deutschen Einheit 2019. AFP/nd
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