- Politik
- Greenpeace
Aktivisten blockieren Zugang zum Haus der Wirtschaft
Umweltorganisation protestiert gegen Freihandelsabkommen mit Mercosur-Ländern
Berlin. Rund 50 Greenpeace-Aktivisten haben das Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin mit einem verkohlten, sechs Meter langen Tropenholzstamm aus dem Amazonas blockiert. Mit der Aktion protestiert die Umweltorganisation gegen ein Treffen des brasilianischen Umweltministers Ricardo Salles mit deutschen Konzernchefs.
Salles will für das umstrittene Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Ländern Südamerikas werben. Das Abkommen würde der brasilianischen Rindfleisch-Industrie den Zugang zum europäischen Markt erleichtern. Im Gegenzug sollen die Zölle für europäische Autos und Autoteile aufgehoben werden. »Beide Wirtschaftszweige zerstören das Klima. In Brasilien brennt der Urwald für mehr Rinderweiden und in Deutschland sucht eine veraltete Autoindustrie nach neuen Absatzmärkten für ihre CO2-Schleudern«, sagt Jürgen Knirsch, Handelsexperte von Greenpeace.
Deutschland ist mit Verkäufen von über 2,1 Milliarden Euro in 2018 der größte Exporteur innerhalb der EU von Autos und Autoteilen in die Mercosur-Staaten. Auch andere Teile der deutschen Wirtschaft, wie der Maschinen- und Anlagenbau, die Hersteller elektrischer Geräte und die chemische und pharmazeutische Industrie profitieren von den mit dem Abkommen einhergehenden Zollsenkungen.
Auch das Greenpeace-Aktionsschiff »Beluga 2« war am Montagmorgen in Aktion getreten. Mit einem Banner an Bord: »Keine Geschäfte mit Klimaverbrechern« positionierte es sich auf der Spree vor dem Haus der deutschen Wirtschaft.
vfi
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.