Thüringer CDU bleibt bei »Nein« zu Koalition mit LINKEN

Ex-Bundespräsident Joachim Gauck spricht sich für Gespräche zwischen den beiden Parteien aus

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt. Die Thüringer CDU bleibt bei ihrem »Nein« zu einer möglichen Kooperation mit der LINKEN nach der Landtagswahl. »Die LINKE will das Land umbauen, sie will ein sozialistisches Land. Das ist nicht das, was wir wollen«, sagte der Thüringer CDU-Generalsekretär Raymond Walk am Freitag. Zuvor hatte sich Ex-Bundespräsident Joachim Gauck dafür ausgesprochen, dass die CDU auch mit der LINKEN spricht.

»Ich muss doch imstande sein, einen Hardcore-Kommunisten, der Mitglied in der LINKEN ist, zu unterscheiden von einem Ministerpräsidenten, der aus der gewerkschaftlichen Tradition stammt und der doch gezeigt hat, dass er mit einem linken Profil dieser Gesellschaft nicht schadet«, hatte Gauck gesagt und damit Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (LINKE) gemeint.

Walk entgegnete, es komme auch darauf an, wer hinter Ramelow stehe und wer nach ihm komme. »Wir grenzen uns klar nach links und nach rechts ab«, sagte Walk. Man wolle kein anderes Land, sondern ein besseres Land, betonte er. Die Thüringer CDU wolle weiter dafür kämpfen, erneut stärkste Kraft im Land zu werden.

In Thüringen wird am 27. Oktober ein neuer Landtag gewählt. In der jüngsten Insa-Umfrage lag die CDU bei 23 Prozent - und damit hinter der LINKEN und der AfD. Bei der Landtagswahl 2014 waren die Christdemokraten mit 33,5 Prozent noch stärkste Kraft in Thüringen geworden. Davor hatten sie seit 1990 stets den Regierungschef gestellt.

LINKE hält sich in Thüringen stabil, AfD zieht an CDU vorbei

Aktuell regiert in Thüringen ein Bündnis aus LINKEN, SPD und Grünen unter der Führung von Ramelow. Die Mehrheit dieser Koalition wackelt aber nach jüngsten Erhebungen. Zuletzt war die Rede von der Möglichkeit einer Viererkoalition aus CDU, SPD, Grünen und FDP. Für ein Bündnis von CDU und LINKEN würde es laut Umfragwerten allerdings auch reichen. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.