+++ Zahlen & Fakten +++
Weniger Ausbildungsverträge im Handwerk
Die Zahl der Ausbildungsverträge im Handwerk ist in den zurückliegenden Jahren stark gesunken. Gab es 2008 noch knapp 167 000 neue Lehrverträge, so wurden 2018 nur noch 140 600 Ausbildungen begonnen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Bei den Männern war die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker (20 300) am meisten gefragt. Bei den Frauen war es die Lehre zur Friseurin (7100). Dagegen haben nur 830 Frauen eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin und nur 2500 Männer eine Ausbildung zum Friseur begonnen. Auf dem zweiten Platz der am häufigsten gewählten Handwerksberufe finden sich bei den Männern die Elektroniker mit 13 700 neu abgeschlossenen Lehrverträgen und bei den Frauen die Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (4300 Abschlüsse).
Gehaltsgefälle beträgt aktuell 23,3 Prozent
Nach einer Analyse des Portals gehalt.de zu den Gehältern in Ost- und Westdeutschland, bei der 188 532 Gehaltsdaten von Fachkräften ausgewertet und Faktoren wie Region, Branche und Beruf berücksichtigt wurden, liegt in den neuen Bundesländern das jährliche Durchschnittseinkommen bei 38 300 Euro und in den alten Bundesländern bei 47 300 Euro. Danach beträgt das gegenwärtige Lohngefälle 23,3 Prozent. 2017 lag es bei 25 Prozent. Das höchste Gehalt unter den neuen Bundesländern beziehen Beschäftigte in Berlin (44 500 Euro), das niedrigste in Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 34 300 Euro.
Auch unter den Landeshauptstädten schneidet Schwerin mit 33 500 Euro im Jahr am schwächsten ab. Dresden (36 900 Euro) und Magdeburg (36 300 Euro) liegen im Mittelfeld. In anderen ostdeutschen Städten wie Chemnitz (34 000 Euro), Cottbus (32 200 Euro) oder Leipzig (35 400 Euro) stellten die Analysten ein ähnliches Lohnniveau fest.
Im Branchenvergleich unter den östlichen Bundesländern beziehen Angestellte die höchsten Einkommen in Berlin - hier am meisten in der Pharmazie (65 100 Euro). Am wenigsten erhalten Beschäftigte im Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern (28 000 Euro).
Auch regional variieren die Gehälter enorm. So erhält beispielsweise der Tischler in Berlin 31 400 Euro im Jahr, in Dresden 28 700 Euro, in Magdeburg 28 600 Euro und in Erfurt 28 000 Euro. Am wenigsten erhalten Tischler in Cottbus mit 25 500 Euro im Jahr.
Junge Erwachsene ohne Ausbildung
Derzeit haben mehr als zwei Millionen junge Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren keine abgeschlossene Berufsausbildung. Damit sind mehr als 14 Prozent der jungen Menschen ausbildungslos. Somit hat die »Allianz für Aus- und Weiterbildung 2015 bis 2018« ihr geplantes Ziel nicht erreicht, die Quote nicht formal qualifizierter junger Erwachsener bis zum Jahr 2018 auf acht Prozent zu senken. Agenturen/nd
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