Höhere Strafen für Kindesmissbrauch gefordert

Nach dem Bekanntwerden von Straftaten in Nordrhein-Westhalfen kritisiert die Deutsche Kinderhilfe mögliche Strafen als zu lasch

  • Lesedauer: 1 Min.

Bergisch Gladbach. Mehrere Männer sollen ihre eigenen Kinder missbraucht und sich gegenseitig Aufnahmen der Taten geschickt haben: Nach dem Bekanntwerden dieser Tatvorwürfe in Nordrhein-Westfalen hat die Deutsche Kinderhilfe das Bundesjustizministerium aufgefordert, die Höchststrafen für Kindesmissbrauch zu erhöhen.

Im Juni dieses Jahres hatte die Innenministerkonferenz in Kiel beschlossen, die Bundesregierung zu bitten, die Mindeststrafe für sexuellen Missbrauch von Kindern und für Straftaten im Bereich Kinderpornografie auf ein Jahr anzuheben. Die Höchststrafe für den Besitz von Kinderpornografie sollte nach dem Willen der Innenminister von drei auf fünf Jahre erhöht werden, die für das Verbreiten von Kinderpornografie von fünf auf zehn Jahre.

»Bis heute hat es aus dem Bundesjustizministerium keine erkennbare Reaktion auf den Beschluss der Innenministerkonferenz gegeben«, kritisierte die Deutsche Kinderhilfe. Der Vorstandsvorsitzende Rainer Becker sagte: »Was den Kinderschutz angeht, bin ich bislang schwer enttäuscht von unserer Bundesjustizministerin.«

In der Vergangenheit hatte sich etwa Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) bereits für härtere Strafen für Kindesmissbrauch ausgesprochen. Derzeit sind maximal 15 Jahre Haft möglich. Für eine mögliche Strafverschärfung ist der Bund zuständig. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.