Nicht grundlos rechtlos

Uwe Kalbe über die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Es kann nicht schaden, Kinderrechten mehr Gewicht zu verleihen. Die Große Koalition plant ihre Aufnahme ins Grundgesetz - gut so! Und wenn Justizministerin Lambrecht es damit begründet, dass Kinder besonderen Schutz, Achtung und Förderung benötigen und dies bei jeder staatlichen Handlung mitgedacht werden müsse, von der sie betroffen sind, dann kann man ihr zustimmen und froh sein, dass das alles jetzt Verfassungsrang erhalten soll. Aber die Große Koalition könnte dies alles auch einfach längst tun. Wer Kindern Gutes will, der muss dafür sorgen, dass es ihren Eltern gut geht und auch ihren Großeltern. Dass Mieten bezahlbar sind und Schulen beheizt.

Es ist immer noch zweierlei - das Reden vom Fortschritt und der Fortschritt selbst. Die UNO-Kinderrechtskonvention zu unterzeichnen war das eine, sie 18 Jahre lang über einen Vorbehalt für Flüchtlingskinder einzuschränken, das andere. Obwohl der Vorbehalt seit neun Jahren zurückgenommen ist, werden jugendliche Flüchtlinge immer noch häufig wie Kriminelle statt als Hilfsbedürftige behandelt. Jedes fünfte Kind in Deutschland ist arm. Wer von einer Kindergelderhöhung trotzdem ausgerechnet die Ärmsten ausnimmt, indem er ihre Hartz-IV-Bezüge anrechnet, dem glaubt man die schönen Worte über Grundrechte nicht.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -