Bauernverband fordert Jagd von Wölfen

Immer höhere Zäune zum Schutz der Nutztiere seien keine Antwort

  • Lesedauer: 2 Min.

Osnabrück. Angesichts der deutlich gestiegenen Zahl von Nutztieren, die durch Wölfe getötet oder verletzt werden, fordert der Bauernverband die Bejagung der Raubtiere. Andernfalls werde die Haltung von Schafen, Rindern oder Pferden auf Weiden unmöglich gemacht, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (NOZ, Donnerstagsausgabe).

Rukwied reagierte damit auf aktuelle Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW). Demnach wurden im vergangenen Jahr bundesweit 2067 Nutztiere - überwiegend Schafe - von Wölfen getötet oder verletzt. Im Jahr davor waren es 1667.

Weidetierhalter können Ausgleichszahlungen für getötete Tiere beantragen. Laut DBBW zahlten die Bundesländer etwa 232.000 Euro aus. Mit rund 2,4 Millionen Euro wurden Präventionsmaßnahmen wie Zäune gefördert. Dies reiche jedoch nicht aus, sagte Rukwied der »NOZ«. »Die Antwort kann nicht ein Wettrüsten beim Herdenschutz mit immer höheren Zäunen sein, sondern muss ein aktives und konsequentes Management des Wolfsbestandes sein.«

Das DBBW hatte zuvor mitgeteilt, dass mittlerweile 105 Wolfsrudel in Deutschland leben. Hinzu kommen 25 Wolfspaare und 13 Einzelwölfe. In Niedersachsen ist ein Problemwolf zum Abschuss freigegeben, der mehrfach Nutztiere gerissen hat. In dem Bundesland wurden laut Dokumentationsstelle mit fast 500 am meisten Nutztiere verletzt oder getötet. Auch in Sachsen und Brandenburg gab es mehr als 400 betroffene Nutztiere.

Wie der Deutschlandfunk berichtet, hat das Bundeskabinett im Mai einen neuen Gesetzentwurf beschlossen. Demnach soll der Abschuss von Wölfen auch dann möglich sein, wenn unklar ist, welches Tier eines Rudels zum Beispiel eine Schafherde angegriffen hat. Der Bundestag muss noch zustimmen. Umwelt- und Tierschützer wollen eine Jagd auf Wölfe verhindern. AFP/nd

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