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Papa, bist du jetzt verrückt?
Als Katja Hauck vierzehn war, wurde sie aus dem Schulunterricht gerufen, denn ihr depressiver Vater Uwe Hauck hatte versucht, sich umzubringen. Jetzt ist sie sechzehn und hat die Korrespondenz, die sie mit ihrem Vater anschließend führte, um ihn besser zu verstehen, als Buch veröffentlicht: »Lieber Papa, bist du jetzt verrückt geworden? Mein Vater, seine Depression und ich«. Darin schreibt ihr Vater: »Ich hatte immer wieder das Gefühl, defizitär zu sein, euch kein guter Vater zu sein, nicht präsent genug, nicht meiner Rolle zu entsprechen.« Katja schreibt ihm später einmal: »Was ich aber wirklich sagen kann, dass ich mich mit dir als meinen Papa sehr wohlfühle.« Das ist kitschig und voyeuristisch, aber auch lehrreich und horizonterweiternd. Denn über Depressionen kann man gar nicht genug reden - und doch wird das viel zu selten getan. Uwe Hauck bloggt zum Thema und hat über seine psychischen Erkrankungen vor zwei Jahren das Buch »Depression abzugeben - Erfahrungen aus der Klapse« veröffentlicht. Dieses zu lesen lohnt sich ebenso wie die Lektüre der Briefe zwischen ihm und seiner Tochter. Schätzungen zufolge wachsen in Deutschland drei Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern auf. Oft werden sie mit ihnen alleingelassen. Hier rät der Vater: »Warte nicht darauf, dass irgendetwas kommt, das dein Leben gut macht« - unter der Überschrift: »Lebe!« (Lübbe, 220 S., br., 16 €).
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