• Kultur
  • Bücher zum Verschenken

Pythagoras am Ball

Sprüche und Tipps von Johan Cruyff

  • Henri Klein
  • Lesedauer: 2 Min.

Ist Oleg Blochin der ukrainische Johan Cruyff? Oder Cruyff der niederländische Blochin? Diese Etikettierungen dürften ebenso schief sein, wie Gojko Mitić den Pierre Brice des Ostens oder Brice den Mitić des Westen zu nennen. Gleichwohl solche Vergleiche beliebt sind, ist jeder Mensch, ob Schauspieler oder Fußballspieler, ob prominent oder nicht, einmalig.

• Buch im nd-Shop bestellen
Johan Cruyff: Der Prophet des Tores. Das Handbuch für attraktiven und erfolgreichen Fußball. Hg. v. Jaap de Gront, übers. v. Egon Boesten. Leibniz Blätter, 151 S., br., 14,95 €.

»Ich stehe für eine Ära, in der bewiesen wurde, dass Fußball gleichzeitig attraktiv und erfolgreich sein kann und außerdem sehr viel Spaß macht.« Dieses Bekenntnis von Cruyff findet sich in einem von Jaap de Gront und Egon Boesten herausgegebenen Buch über eine Legende, die auch drei Jahre nach seinem Tod unvergessen ist. Und zwar nicht nur in unserem Nachbarland.

Boesten schreibt in seinem Nachwort: »Dass Holland und Spanien bis heute die Avantgarde des Fußballs sind, geht weitgehend auf die Ideen eines schmalen Jungen aus Amsterdam zurück.« Von Cruyff habe auch Joachim Löw gelernt, der die DFB-Elf zum vierten WM-Titel führen konnte. Der FC Bayern wiederum habe von Cruyffs Trainerzögling Pep Guardiola profitiert.

Der 1947 im Amsterdamer Stadtteil Betondorp, nahe dem früheren Ayax-Stadion Watergraafsmeer, als Hendrik Johannes Cruijff geborene Athlet auf immergrünem Rasen wurde von der britischen Presse zum »Pythagoras des Fußballs« geadelt. In Spanien feierte man ihn nach seinem Wechsel zum FC Barcelona als »El Salvador«, Erlöser. Der Fußballstar, dem einzig ein Weltmeistertitel nicht vergönnt war, beendete 1984 nach erneutem Gewinn der niederländischen Meisterschaft mit Feyenoord Rotterdam seine Sportlerkarriere. Ein halbes Jahr nach seinem Tod kam seine Autobiografie »Mijn verhaal« (Mein Spiel) auf den Markt, die weltweit großes Aufsehen erregte.

Mit Cruyffs Familie beschloss Gront nun, dessen 2012 erschienenes Handbuch »Voetbal« neu herauszugeben, erweitert um Kolumnen des Ballkünstlers im Sportteil der Tageszeitung »Telegraaf«. Eine dankenswerte Idee. Hier finden sich nicht nur markante Sprüche von Cruyff - »Es gibt viel mehr einfache als schwere Bälle in einem Spiel« oder: »Ich habe noch nie allein gewonnen« -, sondern auch konkrete Tipps, wie man ein erfolgreicher Fußballer wird. Zum Buch gibt es eine CD mit Oden auf Cruyff von Landsmann Herman van Veen. Ein feines Weihnachtsgeschenk.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.