- Politik
- Linkes Netzwerk
Repräsentieren in Parlamenten ist nicht alles
Im »Netzwerk für eine bewegungsorientierte Linke« arbeiten überwiegend jüngere Mitglieder des linken Flügels der Partei Die LINKE zusammen
In der LINKEN sind diejenigen, die eine Regierungsbeteiligung im Bund befürworten, in der Mehrheit, und das quer durch alle Lager. Auch die ehemalige Vorsitzende der Linksfraktion, Sahra Wagenknecht, einst eine vehemente Kritikerin des Koalierens mit SPD und/oder Grünen, spricht sich mittlerweile dezidiert dafür aus. Von roten Linien, die nicht überschritten werden dürften, war zuletzt auch von ihr nichts mehr zu hören.
Doch es gibt sie noch, die Genossen, die vor der Fixierung auf die Arbeit in den Parlamenten einerseits und vor dem an wenige Bedingungen geknüpften Mitregieren warnen. Im »Netzwerk für eine bewegungsorientierte Linke«, kurz Bewegungslinke, sind sie in der Mehrheit. Jetzt wollen die bislang rund 350 dort Engagierten aus dem Netzwerk eine Bundesarbeitsgemeinschaft der LINKEN machen. Es sind überwiegend jüngere, in Gewerkschaften, Klimaschutz- und antirassistischer Bewegung aktiven Genossen, die die Bewegungslinke ins Leben gerufen haben. Sie wollen mehr Menschen für die aktive Mitarbeit in Gewerkschaften und Bewegungen wie auch in der LINKEN gewinnen, um der gesellschaftlichen Linken wieder mehr Gewicht zu verschaffen.
Das Netzwerk Bewegungslinke war Ende April 2018 in Abgrenzung zu den migrationspolitischen Forderungen Sahra Wagenknechts und der Verfasser eines Thesenpapiers zum Thema Migration um das LINKE-Bundesvorstandsmitglied und den Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi gegründet worden.
Im Rahmen der Gründungsversammlung sollen unter anderem Arbeitsgruppen zu Klima- und Klassenpolitik, zur Mieterbewegung, zu Gewerkschaften und anderen Themen gegründet werden. Sie sollen »strategische Vorschläge in ihren Feldern« erarbeiten und sie zugleich in ihren lokalen Zusammenhängen ausprobieren. Außerdem will sich die Bewegungslinke mit eigenen Beiträgen an der im Oktober vom LINKE-Bundesvorstand initiierten Strategiedebatte beteiligen.
Infos und Anmeldung zur Gründungsversammlung der Bewegungslinken am 14./15. Dezember in Berlin: bewegungslinke.org
Beiträge zur LINKE-Strategiedebatte siehe strategiedebatte.die-linke.de
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.