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Internet killt den Klimaschutz
Robert D. Meyer fordert mehr Datensparsamkeit, um das Klima zu retten
Ein gemütlicher Filmabend daheim? Dank Streamingdiensten wie Netflix kein Problem. Und wenn der 40-Zoll-Flachbildfernseher mit Energieeffizienzklasse A+++ läuft, dürfte das Sofaerlebnis im Vergleich zu einem Kinobesuch ökologisch nicht ins Gewicht fallen. Schließlich bleibt man zu Hause.
Nein, so einfach ist es nicht. Je lauter über die positiven Seiten der Digitalisierung gejubelt wird, umso leiser wird über die negativen Auswirkungen gesprochen. Wachsende Datenströme sind einer der größten Treiber des globalen Energiehungers. 2018 verbrauchte allein der weltweite Streaminghype so viel Strom, wie in Deutschland aus regenerativen Quellen im gleichen Zeitraum gewonnen wurde. Der größte Verbraucher: wachsende Serverzentren, ohne die eine Digitalisierung aller Lebensbereiche unmöglich ist.
Letztlich ist auch das nur ein Vorgeschmack. Setzen sich Techniken wie das autonome Fahren und 5G durch, wirken die aktuell täglich produzierten Datenmengen ähnlich mickrig, wie früher die Geschwindigkeit eines 56K-Modems, als die Zeit zum Laden einer Webseite noch zum Kaffeekochen reichte.
Warum staatliche Klimaschutzpläne die digitale Infrastruktur bisher ignorieren, ist unbegreiflich. Dabei braucht es klare gesetzliche Vorgaben. Serverfarmen müssen auf Ökostrom umgestellt, Anbieter digitaler Lösungen zur Datensparsamkeit verpflichtet werden.
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