Nur »grüner Anstrich«: Riexinger warnt Grüne vor Schwarz-Grün

LINKEN-Chef sieht gute Voraussetzungen für Linksbündnis auf Bundesebene

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. LINKEN-Chef Bernd Riexinger hat die Grünen vor einer Koalition mit der Union nach der nächsten Bundestagswahl gewarnt. Die Grünen müssten »endlich entscheiden, ob sie einen Politikwechsel wollen oder ob sie sich lieber weiter die Option schwarzer Politik mit grünem Anstrich offen halten«, sagte Riexinger der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Der Parteichef plädierte für ein Linksbündnis auf Bundesebene, für das er nach eigenen Worten gute Voraussetzungen sieht.

Wenn sich die SPD unter ihrer neuen Führung auf »sozialdemokratische Grundwerte« zurückbesinne, dann öffne dies »den Weg für einen Richtungswechsel in der Politik«, sagte er. Ziel müsse dabei eine Regierung ohne Beteiligung der Union sein. »Dass weder das soziale Programm der SPD noch das ökologische Programm der Grünen mit der CDU umsetzbar ist, kann niemand ernsthaft leugnen«, sagte Riexinger.

Die LINKE sei »willens, eine vorwärtstreibende Rolle für einen erfolgreichen Politikwechsel zu spielen«. Das kommende Jahr werde dafür »wichtige Veränderungen und Weichenstellungen bringen«, sagte Riexinger. »Das Ende der Ära Merkel und das Ende der großen Koalition wird eingeleitet.«

Weiter sagte Riexinger: »Um einen wirklichen Politikwechsel herbeizuführen, ist eine glaubhafte linke Alternative nötig und damit eine Politik, die soziale und ökologische Fragen zusammendenkt und den Bedürfnissen der Menschen endlich Vorrang vor denen der Konzerne und ihrer Anleger einräumt.«

Lesen Sie auch: Ein linker Green New Deal - Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz müssen miteinander verbunden werden, meint Bernd Riexinger

Rückenwind verspürt der Linkspartei-Chef von gesellschaftlichen Bewegungen wie der Klimabewegung, der Seebrücke und der Mietenbewegung, die 2019 erstarkt seien. »Das wird entscheidend sein: Eine gesellschaftliche Bewegung, die erst das gesellschaftliche Klima, und dann die Mehrheitsverhältnisse ändert und die die Politikerinnen und Politiker nicht aus ihrer Pflicht entlässt, die eigenen Versprechen auch umzusetzen«, sagte Riexinger.

Die nächste Bundestagswahl findet regulär im Herbst 2021 statt. Die neuen SPD-Chefs haben klar gemacht, dass sie die große Koalition mit der Union danach nicht mehr fortsetzen wollen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -