• Politik
  • Künstlerkollektiv »Ausgegrenzt«

Geklaute Krippenfiguren sind wieder da

Gruppe wollte mit Aktion auf unwürdige Bedingungen im griechischen Flüchtlingslager Moria aufmerksam machen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die entwendeten Krippenfiguren aus Kirchen in ganz Deutschland sind zurück an Ort und Stelle. Das Künstlerkollektiv »Ausgegrenzt« teilte am Dienstag in Berlin mit, die Figuren seien in die Kirchen zurückgebracht worden. Aus Protest gegen die EU-Flüchtlingspolitik hatte das Kollektiv kurz vor dem Dreikönigstag aus Kirchen in ganz Deutschland zwei der Heiligen Drei Könige entfernt.

Betroffen waren nach Angaben des Kollektivs katholische und evangelische Gemeinden in Berlin, Bielefeld, Darmstadt, Frankfurt am Main, Köln, Münster - und Freiburg. Doch in Freiburg verschwand kein Weiser von einer Kirchenkrippe, und es gab auch keine Vorfälle, wie die dortigen Gemeinden dem Evangelischen Pressedienst mitteilten.

In Münster wurden nach Auskunft des Kollektivs aus acht Kirchen Königsfiguren entfernt, darunter aus der St. Clemens-, St. Michael- und St. Mauritzkirche. In Köln waren die Weihnachtskrippen der Kirchen Christi Auferstehung, St. Pankratius und des Jugendpastoralen Zentrums Crux betroffen, in Darmstadt unter anderem die Heilig Geist Gemeinde. In Berlin fehlten die Könige in der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Mauerstreifen, wie die Gemeinde mitteilte.

Mit der Aktion wollte die Gruppe auf unwürdige Bedingungen im griechischen Flüchtlingslager Moria auf Lesbos aufmerksam machen und auch die Situation im sogenannten Ankerzentrum in bayerischen Deggendorf kritisieren.

Eine Sprecherin des Kollektivs bedankte sich für die Reaktionen vieler Kirchen. »Es freut uns, dass wir große Teile der Kirchen auf unserer Seite haben, wenn wir die menschenunwürdige und oft genug tödliche europäische Flüchtlingspolitik anklagen. Wir haben großen Respekt vor den vielen Gemeinden, die konkret handeln, zum Beispiel durch das Aussprechen von Kirchenasyl«, sagte sie.

Das Rettungsschiff, das auf Initiative der evangelischen Kirche im Januar gekauft werden soll, sei ein weiterer Schritt in Richtung einer solidarischen Gesellschaft. Nur wenige Gemeinden hätten mit einer Anzeige wegen Diebstahls gedroht, hieß es. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.