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Lasst es einfach bleiben
Marion Bergermann über den Sieg von Claus-Peter Reisch
Eins zu null für die Seenotretter gegen Behörden. Claus-Peter Reisch bekam nun vom Gericht bestätigt, dass er nichts falsch machte, als er Leben rettete. Der nächste Prozess wartet auf ihn, diesmal in Italien, wo es um viel mehr Geld geht. Trotzdem, dass Reisch freigesprochen wurde, kann man feiern. Denn das Verfahren sollte vermutlich eine Lektion für Freiwillige werden, Menschen auf dem Mittelmeer nicht mehr mit eigenen Schiffen zu helfen.
Jetzt ist es eine Lektion für Behörden und Staatsanwälte geworden, die sich Freiwilligen in den Weg stellen. Immer wieder behindern Behörden in Malta, Italien und Griechenland Hilfsorganisationen beim Retten. Im Einklang mit Stimmen aus ganz Europa. Mit überzogenen Dokumentkontrollen, mit Beschlagnahmungen von Schiffen, in der Hoffnung, zivile Seenotrettung zu unterbinden.
Freie Fahrt voraus
Claus-Peter Reisch ist vom Vorwurf freigesprochen worden, bei Seenotrettung rechtswidrig gehandelt zu haben
Aber so sehr sie immer wieder versuchen, etwas zu finden, was für eine Verurteilung reicht, es scheint nicht zu klappen. Freiwillige Seenotretter sind weder zottelige verpeilte Linke noch Menschenschmuggler. Sie sind professionell und halten sich akribisch an Vorgaben. Polizei und Politik sollten aufhören, ihre Zeit darauf zu verschwenden, Helfer*innen zu kriminalisieren. Sie könnten es einfach bleiben lassen.
Es kann doch nicht wahr bleiben, dass zivile Seenotretter wie Reisch verfolgt werden, während sie es auf sich nehmen, Leichen zu sehen, Schreie zu hören, auf engstem Raum zu leben und bei alldem kein Geld zu verdienen.
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