Fridays for Future ruft zu Protesten gegen Siemens auf

Kritik richtet sich gegen die Beteiligung des Konzers an einem australischen Minenprojekt

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Siemens gerät wegen eines Auftrags für ein Kohlebergwerk in Australien zunehmend ins Visier von Klimaschützern. Fridays for Future ruft auf Twitter und seiner deutschen Homepage dazu auf, Druck auf das Unternehmen zu machen, die geplante Lieferung einer Zugsignalanlage für das Großprojekt des indischen Industriekonzerns Adani zu stoppen. In einem Gastbeitrag für die »Welt« schreiben die Fridays-for-Future-Aktivisten Luisa Neubauer und Nick Heubeck zudem, dass für den kommenden Freitag Proteste vor Siemens-Büros im ganzen Land geplant seien.

»Der gleiche deutsche Konzern, der öffentlich keine Gelegenheit auslässt, sich zu seiner unternehmerischen Verantwortung zu bekennen und der verspricht, bis 2030 klimaneutral zu sein, plant, für die Mine in Australien die Signalanlage für die Gleise zum Abtransport nach Indien bereitzustellen«, heißt es in dem Gastbeitrag. Die Autoren fordern Siemens-Chef Joe Kaeser auf, den Auftrag abzulehnen. »Es wäre ein kleiner Schritt für den Konzern, aber ein großes Zeichen für Australien und den Rest der Welt, der heute und morgen die Klimakrise zu spüren bekommt.« In Australien wüten riesige Brände. Seit September kamen 25 Menschen in den Flammen ums Leben.

Bereits im vergangenen Jahr hatte es Proteste gegen den Beitrag des Münchner Konzerns zu dem Milliardenprojekt gegeben. Kaeser hatte Mitte Dezember angekündigt, das Projekt auf den Prüfstand zu stellen. »Ich werde mir die Sache sorgfältig ansehen und mich bald zurückmelden«, schrieb Kaeser damals auf Twitter. Aktuell heißt es von Siemens: »Wir haben die Ankündigungen zu erneuten Protesten zur Kenntnis genommen: Demonstrationen und Meinungsäußerungen sind - solange die Aktionen friedlich bleiben - legitim.«

Adani will in Australien eines der größten Kohlebergwerke der Welt errichten, das jährlich bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle fördern soll. Das Projekt wird von Umweltschützern seit Jahren bekämpft. dpa/nd

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