- Politik
- Meinungsfreiheit
Wikipedia in der Türkei bald wieder aufrufbar
Ein Gericht in Ankara hat die Sperrung des Onlinelexikons nach fast drei Jahren aufgehoben
Istanbul. Nach fast drei Jahren hat ein Gericht in Ankara am Mittwoch die Sperrung des Onlinelexikons Wikipedia in der Türkei aufgehoben. Die türkischen Behörden hatten die Online-Enzyklopädie im April 2017 wegen Artikeln blockiert, welche die Regierung in Verbindung mit Extremistengruppen brachten. Vergangenen Monat urteilte das türkische Verfassungsgericht jedoch, dass das Verbot gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung verstoße.
Das Gericht in Ankara ordnete am Mittwoch die Aufhebung der Sperre an. Nutzern zufolge war die Website immer noch nicht zugänglich. Es wurde jedoch damit gerechnet, dass sie nach und nach landesweit freigegeben wird. Die Türkei war neben China das einzige Land weltweit, das Wikipedia komplett gesperrt hatte.
Menschenrechtsorganisationen haben mehrfach eine Aushöhlung der Meinungsfreiheit in der Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert. Seit einem misslungenen Putschversuch 2016 gehen die Behörden massiv gegen Regierungskritiker in der Presse und anderen Bereichen der Gesellschaft vor. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.