Grünes Licht für Ermittlungen bei Gauland

Bundestag hebt Immunität des AfD-Fraktionschef auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der Bundestag hat die Immunität von AfD-Fraktionschef Alexander Gauland aufgehoben. Mit dem Beschluss ermöglichte das Parlament am Donnerstag den »Vollzug gerichtlicher Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse« gegen Gauland, wie es in der angenommenen Vorlage heißt. Die Parlamentarier kamen mit dem Votum einer Empfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung nach.

Zuvor war eine entsprechende Beschlussempfehlung verteilt worden. In dem Schreiben, das auch auf Twitter verbreitet wurde, steht: »Der Bundestag wolle beschließen: Die Genehmigung zum Vollzug gerichtlicher Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse gegen das Mitglied des Deutschen Bundestages Dr. Alexander Gauland (...) wird erteilt.« Dies geht dem Schreiben nach im Einklang mit der Aufhebung der Immunität Gaulands. Offizielle Stellungnahmen dazu gibt es bisher nicht.

Wie die»taz« berichtete, hatte der AfD-Fraktionssprecher Christian Lüth bereits im März bestätigt, dass die Frankfurter Staatsanwaltschaft beantragt habe, Herrn Gaulands Immunität aufzuheben. Lüth sagte, es handle »sich jedoch lediglich um einen Fehler in seiner Steuererklärung und ist privater Natur.« Insgesamt gehe es um eine Summe im vierstelligen Bereich.

In den letzten Monaten hatten mehrere Medien über fragwürdige Strategien der AfD berichtet, um ihren Wahlkampf zu finanzieren. Grund ist eine Spende von insgesamt über 130.000 Euro, die eine Schweizer Pharmafirma vor der Bundestagswahl gestückelt in mehrere Tranchen an Weidels Kreisverband am Bodensee gezahlt hat. Parteienspenden von Schweizer Bürgern sind illegal. Inzwischen ist aber bekannt, dass mehrere Spender hinter der Zahlung stehen sollen, die AfD hat eine Liste mit deren Namen übermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat Zweifel daran, ob diese Namen wirklich stimmen. Demnach bestreiten mehrere der angeblichen Spender inzwischen, der AfD tatsächlich Geld gespendet zu haben. Vielmehr hätten sie lediglich ihre Namen hergegeben. Erst Ende letzter Woche war der Schatzmeister der Partei zurückgetreten, ohne jedoch auf die Vorwürfe Bezug zu nehmen. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -