Vorkämpfer des Establishments

Simon Poelchau über den US-Haushalt von Donald Trump

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

»Der Haushalt spiegelt Werte«, kommentierte die Demokratin und Sprecherin im Repräsentantenhaus Nancy Pelosi den Haushaltsentwurf des Präsidenten für das kommende Jahr. Sie hätte auch sagen können: Donald Trump ist ein rassistischer, militaristischer und unsozialer Umweltsünder. Schließlich spart er bei Umweltschutz und Sozialem, damit er noch mehr Geld fürs Militär und für die Grenzsicherung ausgeben kann.

Dieser Haushalt passt in Trumps chauvinistisches Verhalten, seitdem er im Weißen Haus ist: Auf der einen Seite gibt er sich zwar gerne als der Vorkämpfer des kleinen Mannes gegen das angeblich so verhasste Establishment. In Wirklichkeit schanzt er diesem Establishment aber viel Geld zu. Erinnert sei da an die Steuerreform vor etwas mehr als einem Jahr. Davon spürten die Arbeiter im Rust Belt zwar nichts, dafür aber die Konzerne und Superreichen um so mehr, die Trump abermilliardenschwer beschenkte. Von den Kürzungen im Bildungsetat werden wiederum die Arbeiter etwas spüren, weil Trump an der Zukunft ihrer Kinder sparen will - und zwar 5,6 Milliarden US-Dollar oder 7,8 Prozent gegenüber dem Stand von 2020, um genau zu sein.

Dabei wiesen die USA schon vor Trumps Amtsantritt unter den reichen Industriestaaten die größte Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen auf. Aber Trump war die US-Gesellschaft wohl noch nicht ungleich genug.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.