- Kommentare
- AfD und rechte Gewalt
Nicht nur die AfD ist verantwortlich
Aert van Riel sieht Erfolge und Probleme beim Kampf gegen rechte Gewalt
Im Kampf gegen rechte Gewalt reicht es nicht, salbungsvolle Reden zu halten. Den Worten der Regierungspolitiker nach den rassistischen Morden von Hanau müssen auch Taten folgen. Bislang funktioniert aber nur der staatliche Repressionsapparat. Die Sicherheitsbehörden sind zuletzt rigoros gegen rechtsradikale Gruppen vorgegangen. Jüngstes Beispiel hierfür waren die Razzien gegen »Aryan Circle Germany« in Schleswig-Holstein und anderen Ländern. Diese Aktionen müssen nicht überschwänglich gelobt werden. Die Beamten haben schlicht das getan, wofür sie eingestellt worden sind.
Es gibt aber noch eine andere Ebene. Nicht nur die AfD, sondern auch Vertreter von Regierungsparteien tragen eine Mitverantwortung für den Rechtsruck. Viele von ihnen reagierten zurückhaltend auf das brutale Vorgehen griechischer Grenzbeamter gegen Geflüchtete. Die Schutzsuchenden wollen von der Türkei aus in die Europäische Union gelangen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist über die Gewalt im Grenzgebiet informiert und lobte trotzdem die konservative Athener Regierung als »Schutzschild« der EU. Die CDU-Politikerin hat somit ihre Zustimmung dafür signalisiert, dass in Griechenland das Grundrecht auf Asyl faktisch ausgesetzt wurde. Eine solche Haltung ist ebenso gefährlich für das gesellschaftliche Klima wie das rassistische Pöbeln der AfD-Politiker.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.