- Politik
- Coronavirus-Sachsen
Sachsen geht auf Abstand
Seit Mitternacht sind auch in Sachsen öffentliche und private Einrichtungen geschlossen // Bis auf weiteres sind auch Spielplätze tabu
Dresden. In Sachsen heißt es seit Mitternacht offiziell: Abstand halten! Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, müssen ab jetzt fast alle öffentlichen und privaten Einrichtungen geschlossen bleiben. Messen und Volksfeste sind untersagt, Theater, Kinos und Konzerthäuser müssen zu bleiben, und auch in Schwimmbädern und Fitnessstudios darf es keinen Betrieb mehr geben. Bis auf weiteres sind auch Spielplätze tabu. Schulen und Kitas sind schon seit Mittwoch geschlossen.
»Wir haben uns zu drastischen Maßnahmen durchgerungen, die das öffentliche Leben auf ein Minimum reduzieren werden. Das ist nötig, um die Verbreitung des Virus zu bremsen«, hatte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) die Maßnahmen begründet. Die Regelung gilt voraussichtlich bis zum 20. April. Die anderen Bundesländer haben ähnliche Verfügungen erlassen und auch schon in Kraft gesetzt.
Eine flächendeckende Ausgangssperre wie in Italien, Belgien und einer ganzen Reihe anderer europäischer Länder gibt es in Deutschland noch nicht. Bund und Länder setzen vorläufig darauf, dass sich die Menschen an die jetzt geltenden Beschränkungen halten. Allerdings hatte am Mittwoch die bayerische Stadt Mitterteich eine Ausgangssperre für ihre Kommune verfügt.
Geöffnet bleiben in Sachsen unter anderem Supermärkte, Getränkemärkte, Tankstellen, Frisöre, Waschsalons und Apotheken. Auch Gaststätten dürfen von 6.00 bis 18.00 Uhr geöffnet bleiben. Es gelten Hygieneauflagen, und der Zutritt soll gesteuert werden, um Warteschlangen möglichst zu vermeiden. Auch alle Einrichtungen des Gesundheitswesens bleiben geöffnet.
Die Covid-19-Erkrankungen steigen auch in Sachsen sprunghaft an. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium 296 bestätigte Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus. Bundesweit waren es laut Robert-Koch-Institut mehr als 8000. Die Zahlen haben aber einen zeitlichen Verzug. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.