Corona-Protest mit Abstand statt Kommunion!

Gottesdienste erlaubt, Demonstrationen nicht?

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Grundrechte abwägen sollte sich verbieten. Sie stehen gleichberechtigt nebeneinander. Doch es ist auch klar: Einzelne dürfen ein Grundrecht nur so in Anspruch nehmen, dass es die Freiheit anderer nicht einschränkt. Die Coronakrise gefährdet dieser Tage, mal konkreter, mal abstrakter, unser Leben und damit das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Wir sind gefordert zu gewichten.

Am vergangenen Wochenende löste die Polizei Demonstrationen auf. Menschen demonstrierten auf Abstand dafür, die schutzlosen Geflüchteten aus den griechischen Camps zu evakuieren. Am gleichen Wochenende drängten Religionsgemeinschaften darauf, sich zu Gottesdiensten versammeln zu dürfen. Dabei sind Kirchbesuch und stille Einkehr erlaubt. Doch manchen reicht das nicht. In einer Berliner Kirche gab der Propst die Kommunion aus. Teils direkt in den Mund der Gläubigen.

Menschen schützen muss Priorität haben. Kurzfristig vor Infektionen und Tod in Camps, langfristig vor Diskriminierung durch Datenmissbrauch. Immer aber auch vor dem Ego eskalierender Fundamentalisten in Kirchen und Sicherheitsbehörden.

ndPodcast zu Corona-Apps
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.