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Einmal ist keinmal
Jörg Meyer über die Einmalzahlung für Pflegende
Pflegekräfte sollen eine Prämie erhalten, um ihre besondere Leistung, die sie unter der Corona-Gefahr erbringen, zu würdigen. Das ist eine gute Nachricht und für die Beschäftigten ein Zeichen der Wertschätzung. Es sind die Beschäftigten in der ambulanten oder stationären Pflege, die das Gesundheitssystem aktuell vor dem Zusammenbruch bewahren und dabei ihre eigene Gesundheit gefährden.
Ohne diese Prämie schlechtschreiben zu wollen: Zum Einmaleins des Tarifgeschäfts gehört das Wissen, dass Einmalzahlungen eine deutlich schlechtere Lösung sind als tariflich festgelegte Einkommenssteigerungen. Einmalzahlungen wirken sich nicht auf die Rente oder auf die Sozialversicherungsbeiträge insgesamt aus. Letztlich zeugt diese Zahlung von Anerkennung für eine Gruppe von Beschäftigten, deren schlecht entlohnte Arbeit so lange als selbstverständlich hingenommen wurde, bis man jetzt in der Krise merkt, wie wichtig ihre Berufe tatsächlich sind.
Es bleibt indes die Forderung, dass sich grundlegend etwas ändern muss. Heißt: Tariflöhne rauf und allgemeinverbindliche Tarifverträge in allen Pflegebereichen - auch endlich in der Altenpflege. Das geht nur unter Bedingungen, in denen die Pflege nicht als Ware angesehen wird, mit der sich Profit erwirtschaften lässt, sondern auch weiterhin als das, was sie ist: eine lebenswichtige Arbeit, die den entsprechenden Stellenwert im gesamtgesellschaftlichen Lohngefüge einnehmen muss.
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