Einmal ist keinmal

Jörg Meyer über die Einmalzahlung für Pflegende

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Pflegekräfte sollen eine Prämie erhalten, um ihre besondere Leistung, die sie unter der Corona-Gefahr erbringen, zu würdigen. Das ist eine gute Nachricht und für die Beschäftigten ein Zeichen der Wertschätzung. Es sind die Beschäftigten in der ambulanten oder stationären Pflege, die das Gesundheitssystem aktuell vor dem Zusammenbruch bewahren und dabei ihre eigene Gesundheit gefährden.

Ohne diese Prämie schlechtschreiben zu wollen: Zum Einmaleins des Tarifgeschäfts gehört das Wissen, dass Einmalzahlungen eine deutlich schlechtere Lösung sind als tariflich festgelegte Einkommenssteigerungen. Einmalzahlungen wirken sich nicht auf die Rente oder auf die Sozialversicherungsbeiträge insgesamt aus. Letztlich zeugt diese Zahlung von Anerkennung für eine Gruppe von Beschäftigten, deren schlecht entlohnte Arbeit so lange als selbstverständlich hingenommen wurde, bis man jetzt in der Krise merkt, wie wichtig ihre Berufe tatsächlich sind.

Es bleibt indes die Forderung, dass sich grundlegend etwas ändern muss. Heißt: Tariflöhne rauf und allgemeinverbindliche Tarifverträge in allen Pflegebereichen - auch endlich in der Altenpflege. Das geht nur unter Bedingungen, in denen die Pflege nicht als Ware angesehen wird, mit der sich Profit erwirtschaften lässt, sondern auch weiterhin als das, was sie ist: eine lebenswichtige Arbeit, die den entsprechenden Stellenwert im gesamtgesellschaftlichen Lohngefüge einnehmen muss.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.