- Wirtschaft und Umwelt
- Coronavirus
Linke mahnt in der Krise Klimaschutz an
Positionspapier warnt davor, die »Fehler der Finanzkrise« nicht zu wiederholen
Berlin. Die Linken warnen davor, im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise Umwelt- und Klimaschutz zu vernachlässigen. Die »Fehler der Finanzkrise« drohten sich zu wiederholen, heißt es in einem Papier von Parteichef Bernd Riexinger und dem Klimapolitiker Lorenz Gösta Beutin. So habe damals etwa die Abwrackprämie für Autos einen klimaschädlichen Boom für Pkw ausgelöst und zum Verfehlen der Klimaziele im Verkehr beigetragen. Billionenhilfen der Staaten in der Coronakrise drohten, soziale und wirtschaftliche Folgen abzufedern, »ohne auf die ökologische Wirkung von Krediten und Konjunkturprogrammen zu achten«.
Von den Energie- und Automobilkonzernen sowie Fluggesellschaften müsse verlangt werden, »dass sie sich neu erfinden«, heißt es in dem Positionspapier weiter. »Konjunkturpakete müssen verstärkt an Firmen fließen, die einen Beitrag dazu leisten, den CO2-Ausstoß zu senken.« Ein Investitionsprogramm in Deutschland und Europa solle die Infrastruktur verbessern, den sozialen Zusammenhalt stärken und den »sozialökologischen Umbau« vorantreiben. Ziele seien etwa ein kostenloser öffentlicher Personennahverkehr und billigere Bahntickets.
Es zeige sich derzeit wieder, »dass der Markt in ruhigen Zeiten in der Lage ist, maximale private Profite zu schaffen, in Krisenzeiten aber auf öffentliche Hilfen angewiesen ist«, kritisieren Riexinger und Beutin. »Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit gekommen, ernsthaft und gemeinsam über neue, gerechte und gemeinwohlorientierte Arten des Wirtschaftens zum Wohle aller zu reden?« Agenturen/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.