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Spielplatz-Cops sind Kokolores

MEINE SICHT über die zu frühe Öffnung der Spielplätze

  • Rainer Rutz
  • Lesedauer: 2 Min.

Ja, auch den Kindern fällt die Decke auf den Kopf. Und ja, auch die Kinder vermissen ihre Freunde. Dennoch ist es ein falsches Signal, dass die Berliner Bezirke jetzt beschlossen haben, schon am 30. April die Spielplätze wieder zu öffnen. Es wäre durchaus vernünftig gewesen, sich damit ein paar Wochen mehr Zeit zu lassen und zunächst die gesundheitlichen Auswirkungen der jüngsten Corona-Lockerungsübungen des Senats zu beobachten.

Natürlich kann man angesichts herumtobender Kids in fast schon bedenklich vollen Parks sagen: Ist ja eh schon egal! Doch damit macht man es sich zu leicht. Denn, wer genau hinschaut, wird erkennen, dass die allermeisten Mädchen und Jungen in ihren Bezugsgruppen unterwegs sind, mit ihren Eltern, engen Schulfreunden, Nachbarkindern. In der Regel achten nicht zuletzt die Erziehungsberechtigten darauf, dass der Mindestabstand zu anderen Kindergruppen eingehalten wird.

In Parks scheint das machbar, auf dem begrenzten Raum eines im ungünstigsten Fall überfrequentierten Spielplatzes hingegen schwer durchsetzbar. Die Idee, Spielplatz-Sheriffs einzusetzen, die über die Einhaltung des Mindestabstands wachen, ist dabei ebenso Kokolores wie der Vorschlag, nur eine begrenzte Zahl von Kindern auf die Plätze zu lassen. Zumindest Letzteres ist noch keineswegs vom Tisch. Da darf man sich jetzt schon freuen über vergebliche Aufmunterungsversuche für die Kids, für die es dann heißt: Sorry, du musst heute draußen bleiben!

Mehrere Bezirke hatten vor der Entscheidung an diesem Donnerstag ernsthafte Bedenken gegen die von Familiensenatorin Scheeres geforderte Wiedereröffnung der Plätze angemeldet. Zu Recht. Denn statt sich um Spielplätze Gedanken zu machen, wäre es hilfreicher gewesen, hätte die Senatorin die Möglichkeit der Kita-Notbetreuung generell auch Familien in beengten Wohnverhältnissen eröffnet. In Kitas lassen sich Abstandsregeln immerhin noch etwas besser kontrollieren.

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