Kitas bereiten Regelbetrieb vor

Viele Länder wollen noch im Mai die Betreuung ausbauen

In den kommenden Wochen wird sich die Betreuungssituation von jüngeren Kindern vielerorts entspannen. In den Bundesländern sind Konzepte erarbeitet worden, die eine allmähliche Öffnung der Einrichtungen vorsehen.

In Thüringen ist das schon jetzt zu bemerken. In der vergangenen Woche wurden bereits rund 19 000 Kinder betreut, das sind etwa 20 Prozent der Kindergartenkinder. Dort war die Notbetreuung am 27. April erweitert worden, seitdem dürfen auch berufstätige Alleinerziehende ihre Kinder in die Kita geben. Ab 18. Mai sollen alle Kinder im letzten Kita-Jahr vor der Einschulung sowie ihre Geschwister in die Betreuung gegeben werden können.

Auch in Sachsen ist wie in vielen anderen Ländern der 18. Mai der Stichtag, ab dem ein eingeschränkter Regelbetrieb gelten soll. Dann dürfen im Freistaat Krippen- wie Kindergartenkinder wieder in die Einrichtungen, die allerdings vorerst nur eingeschränkt geöffnet haben. Eltern müssen jeden Tag eine Bescheinigung ausfüllen, dass es in der Familie und beim Kind selbst keine Symptome gibt.

Einen Stufenplan hat die Schweriner Landesregierung ausgearbeitet; demnach dürfen in Mecklenburg-Vorpommern ab dem 18. Mai die Kinder in die Kita, die im Sommer eingeschult werden sollen. In der Woche darauf sollen die Türen dann für alle Kinder geöffnet sein. Weitgehend einheitlich ist das Vorgehen der Länder aber nicht. Hessen beispielsweise will die Notbetreuung noch bis Anfang Juni aufrechterhalten.

Kritik am Verhalten der Bundesregierung kommt aus Nordrhein-Westfalen. Familienminister Joachim Stamp (FDP) bemängelte, dass sich das Kanzleramt nicht umgehend mit den Vorschlägen für eine stufenweise Rückkehr der Kinder in die Kitas beschäftigt habe. Die Familienminister*innen hatten bereits am 28. April ein von NRW und Hamburg erarbeitetes Konzept für die Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen. Doch erst am 6. Mai entschied die Bund-Länder-Schalte darüber. Für Stamp ist das Thema verschleppt worden, was ein »falsches Signal« an die Eltern und Kinder gewesen sei - schließlich sei dadurch Zeit beim Wiederanlaufen der Kita-Betreuung verloren gegangen, so Stamp.

In den Richtlinien zur Öffnung der Einrichtungen hatten die Minister*innen festgehalten, »dass sich das Distanzgebot in der Arbeit mit Kindern im Alter bis zur Einschulung nicht umsetzen lässt«. Auch Forscher für frühkindliche Bildung stimmen dem zu. Um das Corona-Ansteckungsrisiko gering zu halten, sollen Erzieher*innen möglichst feste Kleingruppen in separaten Räumen betreuen, so sehen es mittlerweile viele Konzepte vor.

Die Erziehungsgewerkschaft GEW betonte, dass der Gesundheitsschutz aller Beteiligten nach wie vor das wichtigste sei. Sie forderte daher unabhängig von Symptomen systematische Tests in den Einrichtungen - zumindest bei den Beschäftigten, besser aber auch bei den Kindern.

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