Werbung

Staatshilfe - cui bono?

Ulrike Henning über das Krisenmanagement der Bundesregierung

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Bei der jetzt anstehenden Rettung der Lufthansa scheut die Bundesregierung weder Geld noch Mühen. Als Gegenleistung darf sie dabei mitreden, wie zwei Sitze im Aufsichtsrat der Fluglinie besetzt werden. Über Aktien wird sich der Staat an dem Unternehmen beteiligen, die damit verbundenen Stimmrechte aber nur in Ausnahmefällen ausüben. Wie generös. Der Börsenwert der Lufthansa beträgt vier Milliarden Euro, der Staat will bis zu neun Milliarden Euro für Hilfen in die Hand nehmen, bekommt dafür 20 Prozent am erhöhten Grundkapital. Die Fakten und Zahlen legen nahe, das hier Leistung und Gegenleistung nicht so ganz ausgeglichen sind. Eher zuungunsten von Staat und Steuerzahler.

Und es profitieren noch andere, nämlich Tochtergesellschaften auf Guam, den Caymans oder in Panama. Oder auch hierzulande: der neuerdings größte Einzelaktionär der Fluglinie, Heinz Hermann Thiele. Selfmade-Multimilliardär, Vielflieger, Investor, jubelt die Wirtschaftspresse. Dem 79-Jährigen gehört auch das Unternehmen Knorr-Bremse, deren Mitarbeiter jetzt mehrheitlich staatliches Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen können. Eine Dividende für die Aktionäre wird es trotzdem geben. Die Krisenmathematik läuft auch in diesem Fall auf eine alte Weisheit hinaus: Der Teufel macht immer auf den größten Haufen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.